Schlacht um die Seelower Höhen

Die Schlacht um die Seelower Höhen war die letzte große Panzerschlacht des Zweiten Weltkrieges und die größte dieses Krieges auf deutschem Boden. Sie fand vom 16. bis 19. April 1945 in der Nähe der brandenburgischen Kleinstadt Seelow  (heute Märkisch-Oderland) westlich der Oder statt. Die Schlacht endete mit der Zerschlagung der deutschen Ostfront durch die sowjetische "Rote Armee".

Ich dachte, die Welt geht unter', berichtet der Unteroffizier Antonius Schneider über den Angriff der Roten Armee. Der Verstand sei wie ausgeschaltet gewesen... Jeder habe versucht, seine Haut zu retten...".*

Die Seelower Höhen waren für den sowjetischen Marschall Shukow, der mit der Einnahme Berlins beauftragt war,  die letzte größere Hürde auf dem Weg zur Eroberung der Hauptstadt. Die Opferzahlen sind nicht genau beziffert. Schätzungen gehen von zweihunderttausend toten sowjetischen Soldaten und etwa halb so vielen gefallenen Wehrmachtsangehörigen aus.


Heute befindet sich am Ort der einstigen Schlacht eine international bekannte Gedenkstätte. Bereits im November 1945 war hier auf Initiative Marschall Shukows ein Denkmal errichtet worden. Die DDR-Führung nutzte das Gelände zu offiziellen Anlässen wie Vereidigungen ihrer Soldaten, Parteiveranstaltungen oder Kursen für „Staatsbürgerliche Erziehung“. Zusätzlich wurde in den siebziger Jahren ein Museum errichtet und in den achtziger Jahren eine Dauerausstellung etabliert, die vor allem die technischen Details der Schlacht und die Befreiung durch die Sowjetunion darstellte.

Die Ausstellung wurde in den Jahren 1995 und 2012 überarbeitet. Anders als vor 1989 wird heute an die menschlichen Verluste auf beiden Seiten erinnert. In der Roten Armee kämpften neben Russen auch Soldaten vieler Nationalitäten. Und auf deutscher Seite waren beispielsweise auch Luxemburger, Polen und Türken beteiligt.

In der staatlichen russischen Erinnerungskultur gehören die Seelower Höhen bis in die Gegenwart zu den wichtigsten Orten des Gedenkens an den Sieg der Sowjetunion über den Faschismus.

Organisationen wie der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa (VBGO) führen auf den Seelower Höhen noch heute Ausgrabungen durch. Jahr für Jahr werden dort menschliche Überreste aus der Erde geborgen.

Der Ort zieht aufgrund seiner Geschichte jedoch auch die Aufmerksamkeit von Militaria-Sammlern und Neonazis an. Weil rechte Gruppen den größten deutschen Soldatenfriedhof in Halbe für ihren Aktionstag „Heldengedenken“ seit 2006 nicht mehr nutzen durften, wichen sie auf Seelow als Ersatz-Aufmarschgebiet aus.

Noch immer zentraler Ort des Gedenkens: In der offiziellen Erinnerungskultur Brandenburgs nehmen die Seelower Höhen einen besonderen Platz ein. Aus Anlass des 70. Jahrestages der Schlacht fand am 17. April 2015 eine Gedenkveranstaltung des Landes in Seelow statt.

Lesetipp

tk, März 2014 (überarbeitet im April 2015)

Linktipps

  • Gedenkstätte Seelower Höhen
  • Zum Sterben begnadigt

    Günter Debski wurde mit 16 Jahren zum Tode verurteilt, weil er 1945 nicht mehr in den Krieg ziehen wollte. Er wurde begnadigt und in den blutigen Kampf um die Seelower Höhen geschickt. Zehntausende Soldaten wurden in der Schlacht getötet. Debski überlebte. (Berliner Zeitung, 15.04.2015)

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