»Das ist die Türkei, hier ist alles möglich« - so lautete die Prämisse, unter der sich Jürgen Gottschlich, seit mehr als 20 Jahren Korrespondent in Istanbul, seinem Gastland immer genähert hat. Doch er wurde wie alle Beobachter vom gescheiterten Putschversuch des Militärs im Juli 2016 überrascht. Weniger verwunderlich war für ihn die nachfolgende Säuberungsaktion des Militärs, der Schulen, Universitäten, Verwaltungen und Medien von Erdogan-Kritikern. Schließlich bestimmen harte innenpolitische Auseinandersetzungen schon länger den Kurs des Landes. Jürgen Gottschlich beschreibt kenntnisreich Erdogans Griff nach der Alleinherrschaft, die mehr und mehr islamische Ausrichtung des Staates, den Konflikt mit der kurdischen Minderheit, aber auch den Alltag des Landes sowie seine Kultur und Lebensformen.
Jürgen Gottschlich studierte Philosophie und Publizistik in Berlin. Er war Mitgründer der taz im Herbst 1978 und von 1994-95 stellvertretender Chefredakteur der Wochenpost. Seit Ende 1998 ist er Korrespondent der taz in Istanbul.
Sein Buch mit dem Titel "Türkei: Erdogans Griff nach der Alleinherrschaft" ist im September 2016 erschienen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes "CUCHA - Cultural Challenges. Fairness und Verantwortung in unseren Kommunen“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg in Kooperation mit dem Verein quer.KULTUR e.V.statt. Es wird mit Mitteln aus den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.
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