
Rechtsextremismus – für die meisten von uns findet der in einer Parallelwelt statt, die uns nur als schlagzeilenträchtiges Phänomen tangiert. Die rassistischen Äußerungen der Kollegin, die ausländerfeindlichen Sätze des Nachbarn nehmen wir gern als einmalige Ausrutscher hin, weil wir nicht wahrhaben wollen, dass rechtsextrem an vielen Orten unseres Alltags angekommen ist. Schlagzeilen macht das kaum.
Die Autoren des Buches kritisieren das und haben sich deshalb in Deutschland umgeschaut, um rechte Gesinnung aufzuspüren, die ganz bieder und manchmal ziemlich unauffällig daherkommt. So wie bei der Mutter und Ehefrau eines NPD-Funktionärs, die Elternsprecherin und Schöffin ist und ihre Kinder zu Hause Hakenkreuze malen lässt. „Es gibt längst Orte, in denen Neonazis als anständig gelten, in denen sie für die Mehrheit zum Straßenbild gehören“, ist einer der Befunde der Autoren. Lesung und Diskussion werden Einblicke geben in die im doppelten Sinne heilen Welten.
Gäste:
- Astrid Geisler, Jahrgang 1974, ist seit 2004 Redakteurin der „taz“, Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Themen Innere Sicherheit und Rechtsextremismus.
- Christoph Schultheis, Jahrgang 1966, ist freier Journalist, war zuvor Medienredakteur der „taz“ und bei „Netzeitung.de“, Mitbegründer und vier Jahre lang Vollzeit-Blogger von „BILDblog.de“.
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