Für Deutschtum und Vaterland

Die Potsdamer Garnisonkirche im 20. Jahrhundert

Buchvorstellung

Buchcover
Buchcover

Kaum ein Gebäude in Deutschland ist so umstritten wie die Potsdamer Garnisonkirche. Hintergrund ist ihre politische Geschichte im 20. Jahrhundert, die seit Jahren kontrovers diskutiert wird. Für die einen ist sie eine „Nazi-Kirche“, für die anderen lediglich von der NSDAP missbraucht worden. Matthias Grünzig stellt die Fakten hinter den Legenden dar. Anhand unveröffentlichter Archivdokumente zeichnet er erstmals umfassend die Geschichte der Garnisonkirche im 20. Jahrhundert nach.

Politische Bildung lebt von der anderen Perspektive. Daher haben wir einen weiteren Kenner der Potsdamer Geschichte, den Historiker Prof. Martin Sabrow, gebeten, das Buch zu lesen und mit dem Autor darüber ins Gespräch zu kommen. Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Aufklärung über die Geschichte des Bauwerks – nicht die Diskussion über den Wiederaufbau.

Gäste:


Inhaltsverzeichnis des Buches (Metropol Verlag)

Last Minute Hörtipp

Potsdamer Garnisonkirche. Missbrauch eines Kirchengebäudes (Deutschlandfunk 10.7.2017):
Sebastian Engelbrecht: " Es ist selten, dass nüchterne zeithistorische Bücher den Leser so erschüttern wie das Buch von Matthias Grünzig. Es bietet eine detaillierte Darstellung des systematischen Missbrauchs eines Kirchengebäudes für die Zwecke rechtsextremistischer Parteien und Gruppierungen."

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Natürlich tun sich in der anschließenden Diskussion die alten Fronten auf: Den meisten Besuchern der Buchvorstellung am Mittwochabend in der Landeszentrale für politische Bildung flößt schon die bloße Vorstellung eines Wiederaufbaus der Garnisonkirche Grausen ein, ein paar wollen wenigstens eine differenzierte Sicht auf den Bau, der ja nichts für das könne, was zwischen 1900 und 1945 in ihm und um ihn herum geschah. Doch es gab auch noch eine neue, überraschende Front bei der Debatte um Matthias Grünzigs neues Sachbuch „Für Deutschtum und Vaterland“...

Ein Bericht zur Veranstaltung in der Landeszentrale von Rüdiger Braun (MAZ, 13.07.2017)

Die Kirche wurde 1968 gesprengt. Das wird gern vergessen? 1968 Prag - Aufbruch. Die DDR wollte mal wieder zeigen, dass sie das Volk im Griff hat und jeden Freiheitsgedanken im Keim erstickt. 1968 wurde auch die Uni-Kirche in Leipzig gesprengt, gegen unzähligen Protest. Ein Schelm, wer da Böses denkt und Zusammenhänge auf einen Zeitraum reduzieren will. Erst mit 1989 kam die Freiheit. Sie konnte nicht aufgehalten werden. Welch ein Glück.

Sehr geehrter Herr Schlamp, um den Wiederaufbau der Garnisonkirche wird seit Jahren gestritten. Die Landeszentrale hat sich dabei immer wieder als Moderatorin zur Verfügung gestellt. Gerade hat sich der Bundespräsident als Schirmherr für den Wiederaufbau bereit erklärt und hofft auf einen Lernort der Geschichte. Wir sind als überparteiliche Institution gebeten worden, dieses Buch vorzustellen, welches in akribischer Arbeit entstanden ist. Der Direktor des ZZF, Prof. Martin Sabrow, freut sich auf ein Gespräch mit dem Autor. Uns geht es um die Inhalte, die der Autor Matthias Grünzig präsentiert. Auch durch seine Forschung sehen wir die große Chance, dass der Ort der Garnisonkirche zum Lernort wird.

Sehr geehrte Frau Dr. Weyrauch, vor zwei Jahren hatte Herr Grünzig schon einmal Gelegenheit, seine Legendenzerstörung vorzutragen. Die Veranstaltung wurde von Ihnen gefördert.
Sein damaliger Gesprächspartner war ebenfalls Prof. Sabrow. Der fand es damals gut, dass eine Geschichtslegende entlarvt wurde. Stolpe hat Grünzig widersprochen, dass die evangelische Kirche kein Interesse am Wiederaufbau gehabt hätte.
Jetzt also eine Neuauflage, ohne Stolpe.

"Matthias Grünzig stellt die Fakten hinter den Legenden dar", schreiben Sie. Wenn das so einfach wäre mit den Fakten. Wir könnten uns den ganzen Wissenschaftsbetrieb einsparen, wenn Konsens über Fakten bestünde.

Sehr geehrter Herr Schlamp,

der Konsens ist vielleicht nicht so groß, wie Sie befürchten. Ich denke, es wird ein interessanter Abend. Kommen Sie doch vorbei und artikulieren Sie ihre Meinung. Wir würden uns über ihren Besuch freuen und auch über Ihre Meinung.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Martina Weyrauch

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wo sich die LZpB politisch verortet, dann jetzt.
Nicht etwa Vertreter der Garnisonkirche/Nagelkreuzkirche oder zwei unterschiedliche Positionen zur Garnisonkirche, zwei gegensätzliche Autoren zum Thema, sondern ein Journalist, Gegner des Wiederaufbaus als Kirche, dazu gleich noch einschlägige Linktipps.

Klar, dass dann nicht mehr über den Wiederaufbau geredet wird.

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