
Von Flintenweibern, Platzhirschen und Frischfleisch in den Tagen der (keineswegs so beschaulichen) Bonner Republik berichtet das Buch „Hammelsprünge“. In dieser männerdominierten Kultur gab es nur wenige Akteurinnen, eine davon war Ursula Kosser, die 20 Jahre lang als Politikjournalistin in Bonn arbeitete. Die Autorin rechnet ab mit den gehässigen Machos, die sowohl unter den Politikern als auch den Journalisten zu finden waren und noch heute hohe Positionen bekleiden. Der systematische Ausschluss von Frauen, Herabwürdigungen und sogar sexuelle Belästigung waren an der Tagesordnung.
Gleichzeitig eröffnet Ursula Kosser auch einen kritischen Blick auf die Vorteile der Ungleichbehandlung. Neben den eigenen Erinnerungen und denen ihrer Kolleginnen lässt sie zahlreiche Vertreter der Polit-Prominenz zu Wort kommen, darunter Claudia Roth, Rita Süssmuth und Franz Müntefering. Sie zeichnet ein Bild vergangener Tage, das noch heute den unterschiedlichen Umgang mit Frauen im Berufsleben und vor allem in der Politik prägt. In Zeiten von Frauenquote und Herdprämie ein hochaktuelles Thema!
Gast:
- Ursula Kosser, Autorin
1958 in Bonn geboren, studierte Geschichte und evangelische Theologie. Sie arbeitete über zwanzig Jahre als Journalistin in Bonn, davon neun Jahre als politische Redakteurin für den Spiegel. Seit zehn Jahren ist sie als Chefin vom Dienst für verschiedene Fernsehsender tätig.
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