Menschenwürdige Arbeit und soziale Sicherheit in der informellen Wirtschaft - Elemente einer armutsorientierten Entwicklungsstrategie

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Die informelle Wirtschaft – gemeinhin als Schattenwirtschaft bezeichnet – ist in den vergangenen Jahren immer stärker in das Interesse der entwicklungspolitischen Diskussion gerückt. Während die Schattenwirtschaft in den Industrieländern in erster Linie einen Ausstieg aus regulierten Bedingungen der Wirtschaft beschreibt, ist der informelle Sektor im Süden oft die einzige Chance zum Einstieg in erwerbswirtschaftliche Tätigkeit. Die informelle Wirtschaft ist derjenige Bereich, der häufig am schnellsten expandiert. Die Erwartungen, dass wir es hier mit einem vorübergehenden Phänomen zu tun haben, bestätigen sich nicht. Die informelle Wirtschaft erweist sich als ein dauerhaftes Element der Volkswirtschaften des Südens. Sie leistet einen bedeutenden Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung. Obwohl die Diskussion über die Informalisierung der Arbeit und über die informelle Wirtschaft nicht neu ist, blieben bisher eine Reihe von theoretischen und politischen Fragen ungeklärt. Zwar hat sich die Entwicklungspolitik in den vergangenen Jahren verstärkt der Armutsbekämpfung zugewendet und damit auch der informellen Wirtschaft. Dennoch wird immer deutlicher, dass unser Wissen über die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge nicht ausreicht. Die Veranstaltung will deshalb die konzeptionelle Diskussion um die informelle Wirtschaft aufnehmen und fragen, welche Ansätze für eine kohärente Entwicklungspolitik sich ableiten lassen. Wir wollen der Frage nachgehen, wie durch ökonomische, soziale und organisatorische Maßnahmen und deren institutionelle und rechtliche Ausgestaltung die Lage der Menschen in der informalisierten Wirtschaft verbessert werden kann. In erster Linie ist dies die Aufgabe der jeweiligen Staaten. Dennoch hat sich gezeigt, dass selbstorganisierte Formen sozialer Sicherung und neue Formen kollektiver Interessenvertretung oft die ersten Voraussetzungen für die Durchsetzung sozialer Rechte und sozialer Sicherungssysteme schaffen. Die Veranstaltung möchte diese Erfahrungen und die in diesem Feld tätigen Akteure zu einem Erfahrungsaustausch zusammenbringen.
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