Der Begriff Homophobie (aus dem Griechischen: homo = gleich, phobos = Angst) bezeichnet die ablehnende Haltung der Gesellschaft zur Homosexualität. Der Begriff wurde 1972 von dem US-amerikanischen Psychotherapeuten George Weinberg eingeführt, um die Angst vor Schwulen und Lesben zu benennen. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit im medizinischen Sinne, sondern vielmehr um eine oft unbewusste Unsicherheit gegenüber der eigenen Lebensweise und Identität.
Daraus entstehen Vorurteile und Handlungsweisen, die von angeblichen Witzen über herabwürdigende Bemerkungen und Pöbeleien bis zu rechtlicher Ungleichbehandlung und offener Aggression und Gewalt gegen Menschen mit gleichgeschlechtlichen Empfindungen und ihrer Lebensweise reichen.
Unterstützt wurde die gesellschaftliche Feindseligkeit lange Zeit auch durch staatliche Regelungen. Erst am 11. Juni 1994 wurde der §175 StGB (Strafgesetzbuch), der so genannte „Schwulen-Paragraf“ in der Bundesrepublik gestrichen. Der Paragraf hatte homosexuelle Kontakte lange generell unter Strafe gestellt, seither sind gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Erwachsenen Privatsache.
In allen westlichen Industrieländern sind „homosexuelle Handlungen“ inzwischen straffrei. In einigen islamischen Ländern sieht die Scharia hingegen noch die Todesstrafe für schwule Männer vor.
Zum Weiterlesen
In den Sozialwissenschaften wird Homophobie zusammen mit Erscheinungen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder Sexismus unter dem Begriff der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gefasst.
Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität aus ihrem Katalog der psychischen Krankheiten. Der 17. Mai wurde daraufhin zum Internationalen Tag gegen Homophobie ausgerufen.
BLPB, Dezember 2014
Unter Verwendung von http://homophobie.at/wasisthomophobie/index.html
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