Würden Sie bitte die Gewalttaten einstellen!

Eine Phantasie in mehreren Fehlversuchen.

I

Malerei: Rainer Ehrt

Malerei: Rainer Ehrt

Kommen Skinheads auf mich zu -
wat nu?
Jetzt heißt's blitzschnell überlegen,
was ich tu.
Kommen näher währenddessen -
böse Stiefel, schwere Fressen;
kommen wie im Wilden Westen -
wegrennen? Zu spät! Am besten
ruf ich: "Hilfe! Ich bin bloß
schwarz und schwul und obdachlos!"

II

Immer näher, Baseballschläger,
LONSDALE-Hemden, Hosenträger,
Ich soll mich korrekt betragen,
wenn sie mich zusammenschlagen?
"Elende Faschistenbrut!
Wißt Ihr Säue, was Ihr tut?"

III

"Kommt den Skinheads zart entgegen,
Du gewinnst sie, auf mein Wort!
Doch bist kühn du und verwegen..."
Und so weiter und so fort.
Goethe!! Können wir dem trauen?
Außerdem spricht er von Frauen!

IV

Darf ich - wäre das mein Schaden? -
die jungen Herrn zum Bier einladen?
Oder gleich - voll Rohr! - "Ich bin's!
Supermann! Jetzt traut Euch, Skins!
Schaut Euch nochmal genau an,
solang man Euch erkennen kann..."
Augen zu und durchgestanden.
Gleich bin ich nicht mehr vorhanden...

V

Wär ich doch ein Terrorist!
Könnt Euch zeigen, wie das ist!
"...erst geköpft und dann gehangen,
dann gespießt auf heiße Stangen..."
Mozart ist's! Mit der "Entführung",
kommt ihr selten in Berührung?

VI

Noch ein letzter Fehlversuch:
Mein Gedicht! Dann ist's genug.
"Die Gewalt im allgemeinen
muß der Bürger strikt verneinen,
sonst kriegt er eins auf den Hut,
bis er sie verneinen tut.
Im besondren hilft Gewalt
in so manchem Sachverhalt.
Mit Gewalt fällt vieles leicht
Was man ohne schwer erreicht...

Aber, aber ach wie bald
schwindet Blödheit und Gewalt,
und uns bleibt hernieden
nur ein bißchen Frieden..."

Treten Skinheads auf mich zu -
nu kommst Du!

F.W. Bernstein (Oktober 2001)

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