Unbefangen über das Leben in der DDR zu sprechen, geht denn das? In zahlreichen ostdeutschen Familien ist man sich unsicher. Zu groß sind die Ängste, angegriffen zu werden oder alles in ostalgisches Licht zu tauchen. Da schweigt man lieber.
Die Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm wollten sich damit nicht zufriedengeben. Selbst in Ostdeutschland geboren, halfen den beiden ihre langjährigen Erfahrungen im Umgang mit sensiblen Themen und feinfühligen Menschen einen Weg zu finden. Für dieses Buch haben sie Großeltern und ihre Enkelkinder miteinander ins Gespräch gebracht. Dabei prallen nicht nur unterschiedlichste Prägungen und Wertesysteme aufeinander, sondern buchstäblich die Zukunft und die Vergangenheit. Die aufwühlenden Begegnungen zeigen, wie ein Dialog zwischen den Generationen in Bewegung kommen kann.
Die Autorinnen machen uns Mut, selbst das Gespräch zu wagen. Wurde hier möglicherweise auch ein Weg gefunden, aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland anders und besser zu verstehen? Wir sind gespannt!
Gäste: Sabine Michel und Dörte Grimm (Autorinnen)
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Kommentare
KommentierenDie Ossis sind anders als die Besserwisser zu wissen vorgeben
Jetzt haben wieder besserwisserische Erklärungen Hochkonjunktur, warum die bösen Ossis so gewählt haben, wie sie gewählt haben. Und die Umdeutung der friedlichen Revolution 1989 hat ja sowieso Dauerkonjunktur. Gewissen Leuten wird zu dem Cover-Photo sofort einfallen: Das sieht man doch, daß das alles NAZIS sind.
Es ist gut, daß man die Leute selbst reden läßt. Leute, die über die Ossis reden und genau zu wissen vorgeben, daß sie diktatursozialisiert, autoritätsgläubig, rechtsradikal, durch Wendeverluste traumatisiert, fortschrittsfeindlich und Jammerossis sind – Deutungen, die darauf beruhen, zu interpretieren und zu unterstellen, wirklich zuzuhören – gibt es schon genug.
Herzliche Einladung für den 09.10.2024 18.00 Uhr
Danke für Ihren Kommentar, sehr geehrter Herr Lothar W. Pawliczak, wenn Sie Zeit haben, kommen Sie gerne vorbei. Wir freuen uns auf Sie und andere Besucherinnen und Besucher. Es wird sicher ein anregender Abend.
Mit herzlichen Grüßen, Ihre Martina Weyrauch
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