“Tanz den Kommunismus“

Punk als Form der Selbstermächtigung

akustische Lesung

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Am 13. September 2024, 18 Uhr, präsentiert Henryk Gericke im Garten des Museum Utopie und Alltag sein Buch „Tanz den Kommunismus“. In dem Band porträtiert er ausschließlich Punkbands, die zur Zeit der DDR in der Illegalität aktiv waren und der Pflicht zur staatlichen Einstufung konsequent einen Spieltrieb entgegensetzten, der sich um keine Erlaubnis scherte. Um die Klangkulissen einer Gegenkultur in Texten wiederzugeben, genügt es nicht, sich auf die Abarbeitung von Bandhistorien zu beschränken. Die einzelnen Porträts unternehmen den leidenschaftlichen Versuch, ein Kaleidoskop zu schaffen, das die Bands durch sich selbst wie auch durch ihr kulturelles und soziokulturelles Umfeld spiegelt. So wird bei der Lesung in Eisenhüttenstadt der Autor die gelesenen Passagen durch Musik ergänzen und Klangproben seiner Protagonisten vorspielen. 

Henryk Gericke, geboren 1964 in Ostberlin, arbeitete nach einer Lehre als Buchbinder als Drucker im Progress Filmverleih und ist seit 1986 freischaffender Schriftsteller. 1982 gründete er die Punkband „The Leistungsleichen“ und war ab 1985 in der politischen Opposition Ostberlins aktiv. Nach dem Erscheinen eines ersten Gedichtbandes 1996 schrieb Gericke bis 2004 fast ausschließlich Lyrik, vereinzelt auch Essays, Artikel und Rezensionen. Im selben Jahr erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste in Berlin und begann, sich intensiver mit dem Thema Subkultur und Gegenkultur in der DDR zu beschäftigen.  Es entstanden Ausstellungen, ein Dokumentarfilm, Rundfunksendungen, Artikel und Bücher. Seit 2019 gibt Gericke die Schallplatten-  und Kassetten-Serie „tapetopia   –  GDR Undergroundtapes“ heraus. 

Von Januar bis Mai 2024 residierte der Autor als 31. Burgschreiber auf der Burg Beeskow. Wir freuen uns sehr, dass Henryk Gericke einmal mehr den Landkreis Oder-Spree besucht. Um den Spätsommerabend abzurunden, wird der Verein für subkulturelle und musikalische Begegnung Steelbruch -20° e. V. Getränke bereitstellen. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren in Eisenhüttenstadt für Subkulturen aller Art ein und bietet mit seinem Club Raum für Musiker:innen und Bands aus der Region sowie der ganzen Welt. Mit Sicherheit werden die Mitglieder auch ein paar Geschichten erzählen können. Der Abend soll bei hoffentlich bestem Wetter und mit kühlen Getränken in ein offenes Gespräch zwischen Autor, Steelbruch-Vertreter:innen und Publikum übergehen.

Die Lesung gehört in die Programmreihe „D.I.Y. Eisenhüttenstadt“. Das Projekt ist Teil von Campus Kultur – einem kulturellen Vernetzungs- und Verortungsvorhaben der Burg Beeskow, Landkreis Oder-Spree, in Kooperation mit dem Verein KulTuS e.V., Märkisch Oderland. Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg geförderte Programm will kulturell aufgeladene Orte in der Region identifizieren, impulsieren und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sinnhaft stärken.

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