Gilbert Furian geriet während seines Studiums ins Visier der Stasi und wurde aktenkundig. Sein Studium durfte er nicht mehr zu Ende führen. Später befasste er sich intensiv mit der Punk-Bewegung in der DDR und führte Interviews dazu. Beim Versuch, die daraus entstandene Broschüre in den Westen schmuggeln zu lassen, wurde er verhaftet und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Diese saß er in der Strafvollzugsanstalt in Cottbus ab, von wo er anschließend in die DDR entlassen wurde.
Nach dem 9. November 1989 war er einer der ersten, die sich um Rehabilitation uns Aufklärung bemühten. Nach der Öffnung der Stasi-Akten arbeitete er sich durch die umfangreichen Unterlagen, machte sich auf diese Weise „aktenkundig“.
In der Fortbildung führt Gilbert Furian die Teilnehmenden durch den Ort seiner Haft. Anschließend erörtern pädagogische Mitarbeitende des Menschenrechtszentrums Cottbus und des Stasi-Unterlagen-Archivs im Gespräch mit Gilbert Furian die Bedeutung und Voraussetzungen für eine gelingende Zusammenarbeit mit Zeitzeugen. Auch die Rolle der der Stasi-Unterlagen für das Erinnern und die Aufklärung von Unrechtserfahrungen wird erschlossen. Die konkreten Bildungsangebote der Häuser werden kurz vorgestellt.
Die Veranstaltung wird als Kooperation zwischen dem Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv, dem Menschrechtszentrum Cottbus e. V., den Städtischen Sammlungen Cottbus und den RAA Brandenburg durchgeführt. Sie ist Teil der Themenwochen "Unter der Oberfläche" der AG Politische Bildung Cottbus.
Die Lehrkräfte-Fortbildung ist in Brandenburg anerkannt, Anmeldung im Fortbildungsnetz tisonline.brandenburg.de über die TIS-Nr. 24R200201. Oder direkt beim Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. unter: bildung@menschenrechtszentrum-cottbus.de
Wo
Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.
Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus
Wann
Dienstag, 15. Oktober 2024
15:00 bis 17:00 Uhr: Führung
17:00 bis 18:30 Uhr: Lehrkräftefortbildung
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