Das US-Wahlsystem ist komplex und weist viele föderale Besonderheiten auf, die es deutlich vom deutschen Prozess unterscheiden. Das macht die Einordnung der Wahlergebnisse aus deutscher und europäischer Perspektive oft herausfordernd. So werden die US-Präsidentschaftswahlen immer wieder von einer kleinen Anzahl von sogenannten „Swing“-Staaten entschieden – Bundesstaaten, in denen beide großen Parteien eine gute Chance auf die Mehrheit der Stimmen haben. Ihren Status als Swing State können sie im Laufe der Zeit verlieren oder wiederbekommen, wie das Beispiel Florida zeigt: Während es bei der Wahl 2000 als entscheidender Swing State galt, hat sich der Staat mittlerweile fest in Richtung der Republikaner bewegt.
Wähler*innen ändern ihre Gewohnheiten. So sind bei diesen Wahlen voraussichtlich mehr junge Menschen offen für die Republikaner als in den Vorjahren. Frauen haben sich stark in Richtung Demokraten bewegt, während Männer mehrheitlich weiterhin die Republikaner unterstützen. Auch andere Faktoren beeinflussen das Wahlverhalten: Ein Hochschulabschluss etwa gilt mittlerweile als wichtiger Indikator dafür, wie weiße Amerikaner*innen wählen. Ländliche Wähler*innen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend den Republikanern zugewandt, während städtische Gebiete mehrheitlich demokratisch geblieben sind.
Zur Analyse und Orientierung im Hinblick auf die Wahlen 2024 wird uns Kyle Kondik begleiten, der die Grundlagen der Wahlen erläutern und folgende Fragen aufgreifen wird: Welche Bundesstaaten entscheiden am Ende über den Wahlausgang, und was bedeutet das für die politische Landschaft in den USA? Wie verändern sich die Wähler*innengruppen? Und worauf sollten wir am Wahltag achten?
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