Kirche für wen?

Ein Gespräch in der Ausstellung „Horizont und Mitte“, Albrecht Schönherr – Pfarrer und Bischof in zwei Diktaturen“

Podiumsdiskussion

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Erich Honecker begrüßt Bischof Albrecht Schönherr, den Vorsitzenden der Konferen
Erich Honecker begrüßt Bischof Albrecht Schönherr, den Vorsitzenden der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR (1978), Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-T0306-0027 / Koard, Peter / CC-BY-SA

Die Ausstellung in der Landeszentrale über Albrecht Schönherr, die prägende Persönlichkeit für die evangelische Kirche in der DDR und darüber hinaus, lädt ein, weiter zu denken: Wie ist die evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg heute aufgestellt? Erfüllt sie ihren Auftrag als „Kirche für andere“ (Bonhoeffer)? Wie ist es um die Trennung von Staat und Kirche heute bestellt? 

Inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung soll vor allem die Debatte über die umstrittene Formel „Kirche im Sozialismus“ sein, mit der Albrecht Schönherr immer in Verbindung gebracht wird. Bis heute wird kontrovers debattiert, was die Formel „Kirche im Sozialismus“ bedeutet hat, ob sie richtig war, was sie bewirkt oder auch verhindert hat. Noch mehr gilt dies für das Gespräch führender kirchlicher Repräsentanten mit dem SED-Chef und Vorsitzenden des Staatsrates, Erich Honecker, am 6. März 1978. Beides wirkt bis heute nach.

Albrecht Schönherrs Antwort auf Kritiker, die mehr Opposition gegenüber der DDR-Obrigkeit forderten, war: „Wir sind dort gefragt, wo wir sind, das kann man sich nicht aussuchen, die Kirche sollte sich weder auf sich selbst noch auf einen Feind fixieren.“ Die Gäste auf dem Podium bringen unterschiedliche Sichten und Erfahrungen in die Diskussion ein. 

Gäste:

  • Johannes Schönherr, jüngster Sohn von A. Schönherr, Musikagent
  • Hans Jürgen Röder, langjähriger Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes
  •  Matthias Gienke, Pfarrer in Brüssow, der ersten Pfarrstelle von A. Schönherr 

 

v.l.: Hans Jürgen Röder, Johannes Schönherr, Manfred Stolpe, Martina Weyrauch, Matthias Gienke

Linktipps

  • Die Rolle der Kirche im Sozialismus

    (Deutschlandradio, 28.11.2009)

  • Trennung von Staat und Kirche? Um Gottes Willen!

    Glauben ist Privatsache, Staat und Kirche sollten konsequent getrennt werden: Für dieses politische Ziel macht sich der Jungsozialist Oliver Lösch in der SPD stark - und stößt auf erbitterten Widerstand. Unterstützung für seine Sache kommt überraschend vom politischen Gegner. (Spiegel, 08/2011)

  • Die Piraten, die Kirche, der Staat und die Steuer

    (evangelisch.de, 09/2011)

  • Lobbyismus und Transzendenz

    Die teure Trennung von Staat und Kirche. Weitere Infos zum WDR-Beitrag unter http://www.wdr5.de/sendungen/dok-5/s/d/14.08.2011-11.05/b/lobbyismus-und-transzendenz.html

  • Staat und Religion in Europa im Vergleich

    Das Verhältnis von Staat und Religion ist in Europa nicht überall gleich. Ralph Ghadban stellt die historische Entwicklung und das heutige Verhältnis zwischen dem Staat und den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden in einer Veranstaltungsdokumentation der BpB dar.

Bewertung

Kommentare

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ach ja? was hat denn der junge pfarrer aus brüssow dort zum besten gegeben herr richter?

Eine Landeszentrale für politische Bildung debattiert über "Kirche für wen" das war mir neu. Das intensive Gespräch mit Zeizeugen und dem "Überraschungsgast" Manfred Stolpe hat mir viele frappierende Einsichten vermittelt. Die Zuhörer haben gebannt gelauscht. Aber total beeindruckt hat mich der jüngste Podiumsteilnehmer Matthias Gienke, Pfarrer in Brüssow. Soviel Elan, soviel Glaubensgewissheit! Ich war 40 Jahre im kirchlichen Dienst, aber dieses Engagement, dieser Esprit hat mir Mut gemacht. Danke Frau Weyrauch für diesen Abend, ich werde noch lange davon zehren.

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