Im Wahljahr 2024 kämpft die Zivilgesellschaft in Brandenburg für die Verteidigung der Demokratie. Eine gesichert rechtsextreme Partei droht laut Umfragen stärkste politische Kraft zu werden. Immer mehr Menschen treibt die Frage um, ob sich die politischen Verhältnisse wieder so entwickeln, wie während der Weimarer Republik und in den Jahren bis 1933.
In der Vortragsreihe, zu der das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) Akteur*innen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Einrichtungen einlädt, soll es nicht darum gehen, das Menetekel von 1933 an die Wand zu malen. Vielmehr wollen wir darüber diskutieren, inwieweit die Erfahrungen, die Jüdinnen und Juden bis 1933 als Angehörige einer bedrohten Minderheit, aber auch als Akteure im Kampf um die Verteidigung der Demokratie gemacht haben, dazu anregen können, die heutigen Herausforderungen zu bestehen.
In sechs Veranstaltungen werden Wissenschaftler*innen aus dem MMZ über Personen und Ereignisse aus der brandenburgisch-jüdischen Demokratiegeschichte berichten, um dann mit Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Einrichtungen deren aktuelle Relevanz zu erörtern. Gemeinsam mit dem Publikum wollen wir darüber diskutieren, wie die gegenwärtige Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates wirksam überwunden werden kann.
Termine:
Mittwoch, 29. Mai 2024, 18 Uhr
Emil Julius Gumbel und die Ursprünge der empirischen Rechtsextremismusforschung
Gideon Botsch (MMZ) mit Judith Porath (Geschäftsführerin des Vereins Opferperspektive)
Mittwoch, 26. Juni 2024, 18 Uhr
Der Berliner Polizeivizepräsident Bernhard Weiß und sein Kampf für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie
Laura Brüggemann (MMZ) mit Maximilian Steinbeis (Chefredakteur von Verfassungsblog.de)
Dienstag, 9. Juli 2024, 18 Uhr
Jüdische Geschichte & Gegenwart von Staatenlosigkeit, Ausbürgerung und Abschiebung. Das Beispiel des Abschiebelagers Cottbus-Sielow
Miriam Rürup (MMZ) mit Esther Weizsäcker (Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten Staatsangehörigkeitsrecht und Aufenthaltsrecht)
Mittwoch, 4. September 2024, 18 Uhr
Historische und aktuelle Dimensionen von Antifeminismus und Frauenhass
Anna-Dorothea Ludewig (MMZ) mit Juliane Lang (Referentin und Trainerin der politischen Bildungsarbeit/wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Gießen)
Mittwoch, 18. September 2024, 18 Uhr
Potsdam, 13. Februar 1933. Die Rede des Abgeordneten Erich Kuttner und der Nazi-Angriff auf die SPD
Werner Treß (MMZ) mit Maica Vierkant (Leiterin des Aktionsbündnisses Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus)
Mittwoch, 9. Oktober 2024, 18 Uhr
Die Verteidigung des liberalen Rechtsstaates gegen seine Feinde – Ein Rückblick auf Karl Loewenstein (1891-1973) und sein Konzept der „wehrhaften Demokratie“
Lutz Fiedler (MMZ)
Danach abschließende Podiumsdiskussion:
Nach den Wahlen in Brandenburg - Wie weiter mit der Verteidigung der Demokratie?
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