Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre... Wahlprognosen beruhen auf Umfragen, die verschiedene Institute unter Wahlberechtigten durchführen. Wie genau die Prognosen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Würde am kommenden Sonntag der neue Bundestag gewählt, käme die Union aus CDU und CSU auf 33 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wäre die AfD mit 18 Prozent, gefolgt von der SPD mit 15 Prozent. Die Grünen würden 11 Prozent der Stimmen erhalten, während die Linke, die FDP und das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) jeweils 4 Prozent erzielen würden. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 11 Prozent.
Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, bei der 2.500 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt wurden. Die Interviews fanden im Zeitraum vom 12. bis 18. November statt, die statistische Fehlertoleranz liegt bei ±2,5 Prozentpunkten (Stand: 19. November 2024, Quelle: wahlrecht.de)
Keine Partei würde derzeit auf die nötige Mehrheit erreichen, um allein regieren zu können. Die Bildung einer Koalitionsregierung ist daher sehr wahrscheinlich. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von den anderen im Bundestag vertretenen Parteien zu diesem Zeitpunkt abgelehnt.
Wie aussagekräftig sind Wahlprognosen?
Wahlprognosen beruhen auf Umfragen, die unterschiedliche Institute unter Wahlberechtigten durchführen. Wie genau die Prognosen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Kollegen in der Landeszentrale Baden-Württemberg haben einige zusammengestellt.
- Repräsentativität: Umfrageinstitute befragen in der Regel einige tausend Wahlberechtigte und versuchen daraus zu errechnen, wie die Gesamtzahl der Wahlberechtigten abstimmt. Dafür muss die Zusammensetzung der Befragten jedoch der Zusammensetzung der gesamten Wählerschaft entsprechen. Das bedeutet, dass Faktoren wie die Altersstruktur, die Geschlechterzusammensetzung, die politischen Präferenzen etc. in der Gruppe der Befragten mit der gesamten Wählerschaft übereinstimmen müssen. Weil Umfrageinstitute in der Regel kommerziell arbeiten, gehört es zu ihren Geschäftsgeheimnissen, wie sie versuchen, die Repräsentativität der Befragten zu ermitteln.
- Parteibindungen: Jahrzehntelang spielten in der Bundesrepublik gewachsene Bindungen zwischen Wähler/-innen und Parteien eine große Rolle. Diese erleichterten auch die Vorhersage des Wahlverhaltens bestimmter Gruppen. In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Parteibindungen jedoch abgenommen, es gibt mehr Wechselwähler/-innen als vorher – das erschwert Prognosen.
- Ehrlichkeit: Prognosen werden auch dadurch erschwert, dass bei Umfragen nicht alle Befragten ihre wahren Parteipräferenzen angeben. Wenn Befragte beispielsweise den Eindruck haben, dass ihre Wahlpräferenzen sozial nicht erwünscht sind, geben sie möglicherweise keine ehrliche Antwort auf die Frage, wen sie wirklich wählen möchten. "Menschen, die glauben, dass sie die öffentliche Meinung gegen sich haben, geben nicht zu, wie sie wählen. Das merkten wir gerade bei der AfD", sagte beispielsweise der Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter (Quelle: Huffington Post).
Wahlumfragen - wie aussagekräftig sind sie wirklich?
Manch einer wüsste schon jetzt gern, wie die Bundestagswahl ausgeht. Aber Vorsicht: Wahlumfragen zeigen Stimmungsbilder, sind aber keine Voraussage des Wahlergebnisses, erklärt Politikwissenschaftler Thorsten Faas.
BLPB, November 2024
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Kommentare
KommentierenWahlprognosen
Hallo, spannende Zahlen und Aussagen. Jetzt fehlen ja nur noch die Angaben aus Brandenburg und für die regionalen Wahlkreise in unserem Bundesland.
Freundliche Grüße
Re: Wahlprognosen
Hallo, zur Bundestagswahl 2021 sind uns derzeit keine Wahlprognosen für Brandenburg bekannt. In unserem Bundestagswahl-Portal finden Sie alle Direktkandidatinnen und -kandidaten in allen Wahlkreisen unseres Bundeslandes sowie weiterführende Informationen.
Mit den besten Grüßen Ihre Landeszentrale
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