Um herauszufinden, wie die Bevölkerung über eine Partei denkt, werden oft so genannte repräsentative Umfragen durchgeführt, vor allem im Vorfeld von Wahlen. Der Wahltag selbst bleibt jedoch spannend, denn nicht immer treffen alle Vorhersagen ein.
Die wohl bekannteste Umfrage zur Meinung der Bevölkerung über das Ansehen einer bestimmten Partei in Deutschland ist die so genannte Sonntagsfrage. In dieser repräsentativen Befragung wird die Frage beantwortet: "Wen würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre?" Es gibt inzwischen verschiedene Meinungsforschungsinstitute, die solche Umfragen professionell umsetzen. Die Auftraggeber sind dabei unterschiedlich.
Von den Medien weiter verbreitet, sollen die Umfragen auch zwischen den Wahlen ein Stimmungsbild in der Bevölkerung bezüglich der einzelnen Parteien abbilden und mögliche Trends von Wahlergebnissen verdeutlichen. Die Parteien selbst nutzen Umfragen gerne zur Einschätzung momentaner Popularität und bei entsprechend positiven Zahlen auch zur Außendarstellung. Eine ständig aktualisierte Zusammenstellung der Zahlen gibt es hier.
Der Wahltag selbst kann dennoch überraschend sein, denn viele Wähler wissen bis zum Schluss nicht genau, wem sie ihre Stimme geben werden. Für den Einzug ins Parlament auf Bundes- und Landesebene muss eine Partei mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten, auf Europaebene gibt es diese Hürde nicht mehr.
Wahlumfragen - wie aussagekräftig sind sie wirklich?
Das Interesse an Wahlumfragen ist groß. Aber Vorsicht: Diese zeigen uns Stimmungsbilder, sind aber keine Voraussage des Wahlergebnisses, erklärt Politikwissenschaftler Thorsten Faas.
Das Wahlergebnis setzt sich am Ende nach einem komplizierten Rechenmechanismus zusammen, das große wie kleine Parteien weder benachteiligen noch bevorteilen soll. Zuletzt ist deshalb 2013 vor der Bundestagswahl ein neues Gesetz erarbeitet worden, dass Überhangmandate und Reststimmen neu verrechnet.
Entsprechend der Ergebnisse erhalten die Parteien eine bestimmte Zahl von Abgeordnetensitzen. Von der Zusammensetzung des Parlaments, also letztlich der Stärke der einzelnen Parteien, hängt auch das Bilden einer Mehrheit und somit die Regierungsbildung ab.
Kompakt erklärt
Auf Bundesebene gab es sehr unterschiedliche Regierungsmehrheiten. Ergebnisse der Wahlen zum Deutschen Bundestag und Zahlen hinsichtlich des Wahlverhaltens nach Alter und Geschlecht (Repräsentative Wahlstatistik) findet man auf den Seiten des Bundeswahlleiters.
Eine Übersicht über die letzten Landtagswahlergebnisse aller Bundesländer im Vergleich mit der Bundestagswahl bietet das Internetportal election.de.
Einen Überblick über die Fraktionen, zu denen sich Abgeordnete der selben Partei zwecks Kooperation und Arbeitsteilung zusammenschließen, bietet die Homepage des Landtages.
BLPB, Juli 2014
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