Mein erster Tag in der Landeszentrale

Am Montag habe ich mein Praktikum bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung begonnen. Der Wecker klingelt seitdem um 7 Uhr. Sechs Wochen in aller Frühe aufstehn! Was ich als Schülerin noch ziemlich gut konnte, habe ich als Studierende ziemlich schnell verlernt. Aber egal, endlich werde ich den trockenen Theorieteil aus der Uni anwenden können. Doch was, wenn ich den neuen Anforderungen nicht gerecht werden kann?

Wie immer hatte ich mir dann aber doch viel zu viele Gedanken im Vorhinein gemacht. Um neun Uhr in der Landeszentrale angekommen, erhielt ich den Schlüssel zu meinem EIGENEN Büro im Dachgeschoss und meine eigene E-Mail Adresse, auf die ich schon ein wenig stolz bin. Ich unterschrieb den Vertrag, lernte alle neun Kolleginnen kennen, die hier arbeiten und dann begann er auch schon – mein erster Tag.

Als ich die Aufgaben für die Zeit meines Praktikums las, erlebte ich eine kleine Überraschung. Geplant ist für die nächsten Wochen, dass ich ein Interview zu dem brandaktuellen Thema Asylrecht vorbereite und selbst durchführe. Ich war begeistert und bin schon auf das Ergebnis gespannt.

Dann hieß es erst einmal warten... warten auf das Passwort für meinen Computer. Die Zeit konnte ich aber gut nutzen, um im Publikationsverzeichnis der Landeszentrale zu blättern und mir gleich die für meine Arbeit nötigen Bücher aus der Buchausgabe zu holen. Drei Bücher habe ich sofort mitgenommen, da deren Inhalt erschreckenderweise die aktuelle Nachrichtenwelt prägt. Es geht um internationale Terrororganisationen wie den Islamischen Staat, um Islamfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Hoffentlich finde ich Zeit, um diese Bücher sorgfältig zu lesen, denn das Verfassen von Buchrezensionen gehört auch zu meinen Aufgaben hier.

Außerdem fiel mir noch das Heft “Das Bundesamt in Zahlen 2013 “ vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in die Hände. Was ich nicht wusste: Das Land, aus denen die meisten Asylerstanträge im Jahr 2013 in Deutschland gestellt wurden, war die Russische Föderation(14.887 Anträge). Syrien, das ja jetzt in aller Munde ist, lag um etwa 3.000 Anträge dahinter auf Platz zwei. Ich bin schon auf die Auswertung des Jahres 2014 gespannt.

Die Autorin Lina Dingler
studiert Politikwissenschaften und Wirtschaft an der Universität Potsdam. Im Rahmen ihres Praktikums schreibt sie in loser Folge über ihre Zeit in der Landeszentrale und das aktuelle Zeitgeschehen.

Um halb 12 gibt es Mittag! Eine eiserne Regel hier in der Landeszentrale, wonach man gut und gerne die Uhr stellen kann. Statt um Punkt 11:30 Uhr, machte ich mich erst fünf Minuten später auf den Weg, konnte dann aber doch noch an die kleine Gruppe aufschließen. Es gab Nudeln mit Thunfisch, ich lass der Kantine aber gerne noch ein paar Wochen, um ein abschließendes Urteil zu fällen.

Meine erste konkrete Aufgabe bestand darin, einen Artikel aus der MAZ über brandenburgische Bürgerbegehren zu analysieren. Die aktuellen Zahlen aus dem Artikel glich ich mit den Zahlen auf der Internetseite der Landeszentrale ab. Man sollte meinen, als Politikstudentin müsse ich den Unterschied zwischen Bürgerbegehren und Volksentscheiden und deren Hürden kennen. Allerdings liegt die dazugehörige Klausur nun auch schon wieder ein Jahr zurück. Nun wurde mein Wissen aber wieder aufgefrischt und ich erlangte die traurige Erkenntnis, dass in Brandenburg statistisch gesehen, alle 64 Jahre ein Bürgerbegehren stattfindet.

Die verbleibende Zeit bis zum Feierabend – ein für Studierende ungewohnt amtliches Wort - nutzte ich für Rechercheaufgaben zu meinem Interview, wobei ich das tolle Projekt für Migrantinnen und Migranten in der Sozialen Arbeit (PROMISA) entdeckt habe, worüber ich sicherlich noch ausführlich berichten werde.

Erkenntnisse des Tages:

  • Nicht Syrien, sondern Russland stellte die meisten Asylerstanträge im Jahr 2013
  • Brandenburg liegt auf Platz 11 im Ländervergleich, was Bürgerbegehren angeht
  • Acht Stunden am Tag sind nicht zu viel, sondern viel zu wenig, wenn man sich mit Asylrecht beschäftigen möchte

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Kommentare

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Hallo sternenguck,

das Praktikum hier ist - wie so viele andere Praktika auch - unvergütet.

Schau doch mal auf der verlinkten Seite vorbei. Dort gibt es noch viele weitere Informationen rund um ein Praktikum in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/%C3%BCber-uns/praktikum

Hallo Lina, kriegst du Geld für dein Praktikum?

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