Rudolf-Heß-Gedenkmarsch (Wunsiedel)

Mit dem Rudolf-Heß-Gedenkmarsch erinnerten Neonationalsozialisten an Hitlers Stellvertreter und Reichsminister Rudolf Hess, der 1987 im Gefängnis in Berlin Spandau Selbstmord beging. Er wurde 1946 in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu lebenslanger Haft verurteilt und nach seinem Tod im bayrischen Städtchen Wunsiedel beigesetzt. Jährlich hatten sich Neonazis an Heß‘ Todestag, dem 17. August, versammelt bis das Grab im Jahr 2011 aufgelöst wurde. 1991 wurden die Gedenkkundgebungen in Wunsiedel verboten, konnten aber zwischen 2001 und 2004 nach einer Lockerung des Demonstrationsverbots wieder stattfinden.

Der Deutsche Bundestag verschärfte 2005 das Versammlungsrecht, woraufhin die Märsche nicht mehr im Gedenken an Heß, abgehalten werden durften, weil das unter den Straftatbestand der Volksverhetzung fiel. Öffentlich durfte die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft nicht verherrlicht und „die Würde der Opfer“ verletzt werden, deswegen erinnerten die Neonazis seit 2009 offiziell an Jürgen Rieger, den verstorbenen Organisator der Gedenkmärsche.

Zu den Großveranstaltungen reisten Neonazis aus der ganzen Republik an, so auch Mitglieder des Märkischen Heimatschutzes.

kb, Oktober 2012


Quellen:

  • http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/rieger-juergen
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wunsiedel-grabstaette-von-hitler-stellvertreter-hess-aufgeloest-a-775617.html
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nach-aufloesung-von-hess-grab-rechtsextremisten-demonstrieren-in-wunsiedel-a-777532.html


 

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