Sommer 1989. Für Tausende von DDR-Bürgern wird die "grüne Grenze" in Ungarn plötzlich zum Fluchtweg in den Westen. Auch die Eltern der zwölfjährigen Marion nutzen diese Möglichkeit und lassen ihre Vergangenheit zurück. Ohne dass sie gefragt wurde, muss Marion ihrem Vater und ihrer Mutter auf dem gefahrvollen Weg folgen. Bald finden sie sich in der lauten, bunten, geschäftigen Welt von West-Berlin wieder. Im Ostteil der Stadt gibt es Freunde und eine Wohnung, hier jedoch haust die Familie in einem der schnell errichteten Containerlager zusammen mit Aussiedlern aus anderen Ländern.
Als am 9. November die Mauer fällt, dauert es nicht lange, bis Sibylle, Marions beste Freundin aus Ost-Berlin, vor der Containertür steht. Die offene Grenze macht es möglich, dass Marion mit Sibylle in die "alte Heimat" geht. Der Schlüssel für ihre Wohnung liegt noch am alten Platz. Dort trifft sie auch Gert, ihren ehemaligen Freund. In die Wiedersehensfreude mischen sich Trauer und Nachdenklichkeit, als er erzählt, dass seine Mutter mit dem kleinen Bruder in den Westen abgehauen ist und ihn im Stich gelassen hat. Aber die Erwachsenen haben ihre Rechnung ohne die Kinder gemacht ...
"Die Mauerbrockenbande" hat die Atmosphäre dieser bewegenden Monate hervorragend eingefangen. Gedreht wurde mitten im Geschehen im Winter 1989/90 von DEFA-Regisseur Karl Heinz Lotz für eine West-Berliner Produktion bzw. für das ZDF. Entstanden ist ein Familienfilm im besten Sinne des Wortes: er spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen an und ist hervorragend dafür geeignet, um sich 30 Jahre nach dem Fall der Mauer an diese Zeit zu erinnern. Die Hauptrolle der Sibylle im Film spielt die heute bekannte Schauspielerin Stefanie Stappenbeck.
Deutschland, 1990, Spielfilm, 90 Minuten, Farbe
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