Erinnerung braucht Vielfalt – Gedenkstätten und Zivilgesellschaft im Wandel

Öffentlicher Studientag

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Der erstarkende Rechtsextremismus in Deutschland stellt die Gesellschaft vor neue Fragen. Wie konnte es trotz einer starken Erinnerungskultur so weit kommen? Was haben Gesellschaft und Politik übersehen?

Die massive rassistisch motivierte Gewalt der frühen 1990er Jahre hätte eine Warnung sein können: Rostock, Solingen, Mölln und Hoyerswerda stehen exemplarisch für die Erfahrung brutaler Ausschreitungen und versuchter Morde im gesamten Bundesgebiet.

Wie konnte diese verstörende “Wiederkehr rechtsextremer Gewalt” nach dem politischen Umbruch 1989 so in Vergessenheit geraten, dass wir heute wiederum um den Zusammenhalt der Gesellschaft fürchten?

Am 6. Juli wollen wir in Fürstenberg / Havel gemeinsam darüber nachdenken und diskutieren, wie Erinnerung und Aufarbeitung unter Berücksichtigung der 1990er Jahre aussehen könnte. Der Geschichtsdidaktiker Prof. Dr. Oliver Plessow (Universität Rostock) macht sich in der Diskussion um die schulische Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte dafür stark, neben NS- und DDR-Geschichte auch die Umbrüche der 1990er Jahre und – bezogen auf heutige rechtsextremistische Strukturen – auch die damaligen Phänomene rechter Jugendkultur in den Blick zu nehmen.

Wir diskutieren mit den Verantwortlichen der Gedenkstättenstiftungen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg und befragen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit dem Erstarken rechtsextremer Gewalt in den 1990er Jahren beschäftigt haben. Welche Schlüsse können wir daraus für das Heute und Morgen ziehen?

Programm

14.00 Uhr Begrüßung

  • Robert Philipp, Bürgermeister der Stadt Fürstenberg Havel
  • Andrea Genest, Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück

14.15-15.45 Uhr Roundtable 1: Gedenkstätten und die Herausforderungen des zunehmenden Rechtsextremismus

  • Axel Drecoll, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
  • Rikola-Gunnar Lüttgenau, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora
  • Markus Pieper, Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Moderation: Andrea Genest, Gedenkstätte Ravensbrück

15.45-16.05 Pause

16.05-17.35 Roundtable 2: "Verdrängte Geschichte" – Rechte Strukturen in den 1990er Jahren in Fürstenberg und Umgebung

  • Roman Guski: Rechtsextremismus im lokalen Umfeld der Gedenkstätte Ravensbrück in den 1990er Jahren
  • Rosa Zylka: Gewalt gegen die Gedenkstätte Ravensbrück in den frühen 1990er Jahren
  • Lara Myller: Rechte Strukturen nach 1945 – Kontinuitäten des NS-Terror in Deutschland
  • Prof. Dr. Oliver Plessow: Die 1990er – unterbelichtete Zeitgeschichte (angefragt)

Moderation:

  • Henrike Schellong, Studentin
  • Matthias Heyl, Leiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Ravensbrück

17:35-18.00 Ideensammlung an Packpapierwänden, Raum für Gespräche

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