Fußballstadien in der DDR waren Ort sportlicher Begeisterung – und boten Raum für Protest gegen die SED-Diktatur.
„40 Meter im Quadrat – Minenfeld und Stacheldraht. Jetzt weißt Du, wo ich wohne, ich wohne in der Zone“
hallte es in den 1980er Jahren von den Rängen. So gerieten Fußballfans ins Visier der Sicherheitskräfte und wurden von Zuschauern zu Beobachteten. Mit verdeckten Methoden – getarnt als Sportreporter, oder mit einer Kamera im Knopfloch – ermittelte der Staatssicherheitsdienst in- und außerhalb der Stadien und hielt „verdächtige“ Fußballanhänger fotografisch fest. Der Klick des Auslösers war häufig der Beginn von politischer Repression und Strafverfolgung. Auch der Alltag in den Westen geflüchteter Fußballer, so genannter „Sportverräter“, wurde minutiös dokumentiert.
Die Open-Air-Ausstellung blickt durch die Linsen der Staatsmacht und rekonstruiert die Welt der Fans ebenso wie die Überwachungsmaschinerie des SED-Staates. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Website verknüpft, auf der die englischsprachigen Texte, weitere Fotos und vertiefende Audio-Kommentare sowie kurze Filme abrufbar sind: www.im-objektiv-der-staatsmacht.de
Geöffnet: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 13-18 Uhr
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