Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter
Dokumentation, 48 Minuten, 2023
Regie Jan Haft
Das Filmteam um Jan Haft besucht für „Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter“ je einen Ort in Deutschland und Österreich, wo die Art jüngst verschwunden ist, und findet die europaweit vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart schließlich in Rumänien. Dabei wird klar, was den Falter überall bedrängt: Das Verschwinden der extensiven Weidelandschaften im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft. Nur in Rumänien, im Hochland Transsylvaniens, existieren noch großflächige Allmendeweiden, auf denen Rinder, Wasserbüffel und Pferde in kleiner Zahl grasen. Dadurch bleibt eine halboffene, von Gehölzen und Wäldchen durchsetzte Wiesenlandschaft erhalten – ein bunt blühender Biotopkomplex, in dem neben dem Orangeroten Heufalter zahllose andere bedrohte Organismen leben.
Doch auch in Rumänien finden gesellschaftliche Umwälzungen statt, die schier unweigerlich zum Verschwinden der extensiven Gemeinschaftsweiden führen, so wie es bei uns und im Rest Europas spätestens im letzten Jahrhundert geschehen ist. Diese Weidelandschaften erinnern eher an die Graslandschaften der afrikanischen Nationalparks als an Landwirtschaft in Europa. Ein Lebensraum mit einem ungeahnten Artenreichtum, für den der Orangerote Heufalter als Symbol steht. Rinder und Pferde – viel eher als Schafe – sorgen nicht nur für den Erhalt des seltenen Schmetterlings. Sie schützen die Biodiversität, das Klima und die Landschaft. Wie sie das machen, auch das erzählt dieser Film
Unersetzlich und bedroht-Unsere Insekten
Dokumentation, 43 Minuten, 2023
Regie Natalie Schädler
In Bayern, in ganz Deutschland, weltweit schreitet das Insektensterben voran. Auch im Allgäu ist das bunte Insektentreiben vielerorts zerstört worden. Die Region ist geprägt von intensiv betriebener Milchwirtschaft. Viele Kühe sind nicht mehr auf der Weide, Wiesen werden bis zu sechsmal im Jahr gemäht. Artenreiche Wiesen und Weiden sind wie überall in Bayern selten geworden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die hoch technisierte, intensive Landwirtschaft Hauptursache für das Insektensterben ist. Doch es gibt Menschen im Allgäu, die dem Insektensterben etwas entgegensetzen. Sebastian Hopfenmüller von der Stiftung „KulturLandschaft Günztal“ hat ein Schutzprojekt ins Leben gerufen, in dem er Anreize wie Nisthilfen und Nahrungsquellen für Insekten schafft. Mit seinen Kollegen legt er hundert Kleinstlebensräume vom Alpenvorland bis zur Donau an. Die Landwirtin Gabi Rothach aus Hawangen konnte er schon dafür gewinnen.
Max Bannaski aus Roßhaupten ist Hersteller einer insektenschonenderen Mähtechnik: dem Doppelmessermähwerk. Bis zu drei Viertel weniger Insekten sterben dabei als bei der Mahd mit einem Rotationsmähwerk. Dabei waren sauberes Futter und der geringe Bodendruck seine ursprüngliche Motivation für die Entwicklung der neuen Technik. Alfred Karle-Fendt aus Sonthofen geht dem Insektenvorkommen auf den Grund. Der ehemalige Lehrer und Fachamateur macht Kartierungen im gesamten Allgäuer Raum, vor allem aber im Felmer Moos, für dessen Renaturierung er sich seit 40 Jahren einsetzt. Seine Ergebnisse sind eine wertvolle Datengrundlage für das Landesamt für Umweltschutz. Auch die Umweltpädagogin Ruth Beckmann ist vom Artenreichtum der Insekten fasziniert. In ihrem naturnahen Garten in Albishofen probiert sie zahlreiche Methoden, um Insekten in ihren Garten zu locken. Denn das Potential hier für Insekten kann enorm sein: Die Größe der Hausgärten entspricht der aller Naturparks in Deutschland.
Anschließendes Filmgespräch.
Eine Veranstaltung des FÖN e.V. in Zusammenarbeit mit Ahrensfelde summt - dazu gehören die Agentur Ehrenamt, die Gemeinde Ahrensfelde und der Regionalpark Barnimer Feldmark e.V.
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