Das geplante Ausstellungsprojekt (Eröffnung Herbst 2020) widmet sich den ostdeutschen Akteuren, die auf regionaler Ebene die „Übergangsgesellschaft“ im zusammenwachsenden Deutschland in den Jahren 1989 bis 1992 gestalteten.Während die Angehörigen der DDR-Opposition und Friedlichen Revolution mittlerweile vielfach historisch und erinnerungspolitisch gewürdigt wurden, fehlt bislang ein systematischer Blick auf diejenigen Protagonisten, die auf kommunaler Ebene die Transformation der DDR-Gesellschaft auf ihren Schultern trugen.
Zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger aus der DDR prägten den Transformationsprozess maßgeblich mit: In der Folge der Friedlichen Revolution hatten sich viele Menschen im Osten Deutschlands politisiert und wollten die Geschicke ihres Landes oder ihres Landstriches aktiv mit gestalten. Sie waren als Abgeordnete, Verwaltungsmitarbeite-rinnen und –mitarbeiter, Angestellte, Unternehmerinnen und Unternehmer oder schlicht als Anwohnerinnen, Anwohner und Nachbarn ins Geschehen eingebunden bzw. forderten dort ihren Platz ein. Anhand verschiedener gesellschaftlicher Bereiche wie Eigentumsfragen, Aufarbeitung der SED-Diktatur, Jugendarbeit, Kultur, Wirtschaft und Sport eröffnet die geplante Ausstellung einen breiten gesellschaftspolitischen Blick auf das brisante Spannungsfeld, in dem engagierte ostdeutsche Akteure agierten.
Erfolge und Leistungen dieser rasanten Zeit werden ebenso aufgezeigt wie Rückschläge und Enttäuschungen. Hiermit werden die „Übergangsjahre“ auch als Vorgeschichte heutiger politischer Problemlagen verständlich gemacht.Den Kern der Ausstellung bilden biografische Interviews mit herausragenden Protagonisten, Frauen und Männer des gesellschaftlichen Umbruchs, deren Erzählungen in den Rahmen einer zeithistorischen Rekonstruktion eingebettet werden. Diese beruht sowohl auf der Auswertung von Aktenmaterial als auch von Presse-und Medienerzeugnissen. *
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