Zur Eingewöhnung: EINZELHAFT!

40 Jahre Unrecht – 30 Jahre Aufarbeitung: Eine Bestandsaufnahme zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit

Podiumsdiskussion, Choreografie und geführte Rundgänge

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Choreografie
© Christiane Schleifenbaum

Am 3. Oktober 2020, dem 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung, lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. ab 14 Uhr zu einem vielfältigen Nachmittags- und Abendprogramm in die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus ein. In einer Podiumsdiskussion, einer Choreografie und geführten Rundgängen können Gäste verschiedene Perspektiven auf das DDR-Unrecht und auf dessen Aufarbeitung und Auswirkungen bis heute gewinnen.

Um 14 Uhr gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an einer öffentlichen Führung durch das ehemalige Gefängnisgelände.

Um 16 Uhr findet in der Pentacon-Halle eine Podiumsdiskussion zur juristischen, politischen und historischen Aufarbeitung des SED-Unrechts statt. Als Podiumsgast wird Hansgeorg Bräutigam, Richter i. R., einen Blick auf die juristische Aufarbeitung des SED-Unrechts werfen. In den 1990er Jahren verurteilte er als Vorsitzender Richter beim Berliner Landgericht u.a. Erich Honecker, Erich Mielke, Egon Krenz, zudem mehrere Mauerschützen und DDR-Richter. Roland Herrmann, Vorsitzender des Opfervereins „Kindergefängnis Bad Freienwalde“, wird über seine Zeit im Durchgangsheim Bad Freienwalde sprechen, wo zwischen 1968 und 1987 etwa 1000 Kinder und Jugendliche untergebracht waren.

Neben den Folgen für ihn und andere Betroffene stellt sich dabei auch die Frage nach den Möglichkeiten einer betroffenengerechten Aufarbeitung. Dieter Dombrowski, Vorsitzender des Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., beleuchtet den politischen Aufarbeitungsprozess der letzten Jahrzehnte und geht dabei auch auf Probleme und offene Fragen ein. Moderiert wird die Diskussion durch Peter Keup (Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.).

Um 18 Uhr präsentiert die tanzkompanie golde g. in Zusammenarbeit mit ars momento e.V. die Choreografie „Zur Eingewöhnung: EINZELHAFT!“ als Uraufführung. Die Choreografie untersucht die Zustände im ehemaligen Durchgangsheim Bad Freienwalde und setzt sich tänzerisch mit körperlicher Gewalt, Ohnmacht, entwürdigenden Aufnahmeritualen, Angst, Zwangssport, Methoden von Bestrafung aber auch Hoffnung und Träumen auseinander. Die Choreografie wurde von Golde Grunske zu Musik von Konrad Jende entworfen und möchte die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig halten.

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Abstands- und Hygieneregeln statt. Beim Einnehmen und Verlassen des Platzes ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend. Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an Teilen des Programms oder an der ganzen Veranstaltung.

Wir bitten um Anmeldung unter Angabe des Namens sowie einer Telefonnummer oder Mailadresse im Sekretariat des Menschenrechtszentrums telefonisch unter 0355-29013311 oder per E-Mail an info@menschenrechtszentrum-cottbus.de

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

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