Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung "Willkommen in Brandenburg?" in der Landeszentrale laufen auf Hochtouren. Kuratorin und Fotograf machen sich auf eine Rundreise durch Brandenburg und sprechen mit Menschen, die Flüchtlinge in Brandenburg willkommen heißen.
Vier Fragen an Martina Schellhorn
Wie sind Sie auf die Idee für diese Ausstellung gekommen?
Martina Schellhorn: Darüber haben wir in der Landeszentrale tatsächlich lange diskutiert. Wir wollten zeigen, wie ein Land aussieht, das Willkommenskultur als Teil der eigenen Identität betrachtet. Dass es dabei immer um Menschen geht, die Verantwortung übernehmen, auch wenn das schwierig ist. Daraus entstand die Idee, mit ehrenamtlichen Akteuren in Brandenburg zu sprechen und ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Sie stehen beispielhaft für die vielen und vielfältigen Initiativen, die sich überall in Brandenburg entwickeln, damit sich Flüchtlinge in diesem Land willkommen fühlen.
In der Ausstellung sind aber auch Karikaturen zu sehen?
Martina Schellhorn: Richtig. Die Kombination aus Karikatur und Fotos ist diesmal das Besondere. Wir verbinden beides. Man könnte auch sagen, Satire trifft auf Realität. Die Karikaturen verdeutlichen, mit welchen Problemen Flüchtlinge in Europa und Deutschland konfrontiert werden. Sie rütteln auf und stellen Fragen – Lösungen können sie nicht anbieten. Einige Antworten haben wir bei unseren Gesprächspartnern gefunden. Sie haben uns von ihrer ehrenamtlichen Arbeit berichtet und davon, wie sie Schwierigkeiten vor Ort lösen konnten.
Wie haben Sie die ehrenamtlichen Akteure ausgewählt?
Martina Schellhorn: Das gehörte mit zum Schwierigsten bei der Vorbereitung der Ausstellung überhaupt. Wir wollten die Vielfalt der Aktivitäten in Brandenburg abbilden. Deshalb waren wir auch grundsätzlich offen und haben zunächst keine Auswahlkriterien festgelegt, sondern unsere Partner gefragt, Freie Träger, die schon seit Jahren brandenburgweit aktiv sind. Von ihnen haben wir zahlreiche Vorschläge und Tipps erhalten. Ausgewählt haben wir am Ende Beispiele, von denen wir dachten, dass sie für eben diese Vielfalt stehen, die für Brandenburg so charakteristisch ist.
Was hat Sie bislang am meisten beeindruckt?
Martina Schellhorn ist Mitarbeiterin der Landeszentrale und für die Ausstellungen verantwortlich.
Martina Schellhorn: Beeindruckt hat mich jedes Gespräch, jede einzelne Persönlichkeit, mit der ich sprechen durfte, ihre Offenheit und auch das darin liegende Vertrauen. Sehr gut war auch die Zusammenarbeit mit den Karikaturisten. Sie haben uns in sehr kurzer Zeit viele hervorragende Zeichnungen zur Verfügung gestellt. In der Summe ist es die Bereitschaft so Vieler, die uns bei der Umsetzung unserer Idee unterstützt haben. Vielleicht ist die Ausstellung ja auch eine Anregung, genauer auf die Initiativen vor Ort zu schauen oder selbst aktiv zu werden.
Landeszentrale, April 2015
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