Das „Lied der Moorsoldaten“ wurde im August 1933 erstmals im Konzentrationslager Börgermoor (Emsland) von Häftlingen vorgetragen. Obwohl die Lagerleitung bereits zwei Tage später ein Verbot verhängte, gelangten Text und Melodie schnell auch in andere Konzentrationslager. Das Moorsoldatenlied wurde so zu einem der bekanntesten Lieder aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Ostdeutschen ist wohl vor allem die Interpretation von Ernst Busch in Erinnerung geblieben. In Westdeutschland wurde das Lied erst relativ spät durch Folkmusiker und Liedermacher bekannt gemacht. Es gibt heute eine Vielzahl von Varianten des Moorsoldatenlieds in mehreren Sprachen. Einige Beispiele findet man auch auf YouTube, so z. B. diese Version von Hannes Wader.
In diesem Jahr wird das „Lied der Moorsoldaten“ 75 Jahre alt. Dies ist der Anlass für eine Veranstaltung der Antifaschistischen Initiative Moabit am 16. März (17 Uhr). Im Theaterdock der Kulturfabrik Moabit wird der 95-jährige Zeitzeuge Erwin Schulz über seine Haft in den Emslandlagern und die Bedeutung des Moorsoldatenliedes berichten.
Erwin Schulz, Gewerkschafter und Mitglied des Arbeitersportvereins Fichte, wurde 1935 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Nach einer zweijährigen Haft im Zuchthaus Luckau wurde er in die Emslandlager verschleppt, wo er unter schwersten Bedingungen im Moor arbeiten musste. Weiteres zu seiner Biographie erfährt man in einem ausführlichen Interview auf der Homepage des „European Resistance Archives".
Links:
Veranstaltungshinweis (PDF, 1 Seite)
Über die Geschichte des Moorsoldatenliedes informiert dieses Skript des Instituts für Musikalische Volkskunde (Uni Köln).
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Den Film kann man sich hier ansehen: https://cpmediaload.com/?page=download&addr=Wir_Sind_Die_Moorsoldaten
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