Wir haben ein bisschen Filmluft geschnuppert: Warum, weshalb, wieso? – Unsere Social-Media-Referentin gibt Einblick in unser Drehbuch.
In Brandenburg passieren spannende Sachen, ganz gleich ob auf oder abseits der politischen Bühne. Doch wie informieren sich Auszubildende darüber, was in unserem Land vor sich geht, und wie können wir sie ermutigen sich einzumischen? Genau das haben wir die Auszubildenden selbst gefragt und mit ihnen erste Webvideos entwickelt. Als verantwortliche Referentin für das Projekt will ich einen Einblick geben – und was wäre besser dafür geeignet, als in das Drehbuch des Projekts zu schauen. Ich sage also: Film ab!
Erster Drehort: Campusgarten FH Potsdam
Szene 1: Mit einem lauten „Klack“ fällt die erste Klappe für die Pilotfolge von „Brandenburg, Zeig Dich“ – ein Webvideo-Format, das Brandenburger Auszubildende in Zusammenarbeit mit der Kooperative Berlin und uns entwickelt haben.
Rückblende: Zwölf Monate bevor ich auf dem Gelände der Fachhochschule Potsdam stehe und beobachte, wie die Studentin Natalie – die Kamera immer dicht auf den Fersen – schon zum vierten Mal den Weg in den Campusgarten entlangläuft, beschäftigte uns in der Landeszentrale die Frage, mit welchen digitalen Formaten wir Brandenburger Auszubildende erreichen und zur Beteiligung ermutigen können.
Bald waren wir uns einig, dass diese Frage niemand besser als die Auszubildenden selbst beantworten können. Im November 2017 luden wir Ausbildende aus Brandenburg nach Potsdam ein. In einem ersten Workshop wollten wir herausfinden, in welchen sozialen Netzwerken sie unterwegs sind, welche digitalen Formate sie ansprechen und welche Themen rund um Brandenburg ihnen wichtig sind. Die Teilnehmer*innen standen uns Rede und Antwort und entwickelten nebenbei schon erste spannende Ideen für verschiedene Webvideo-Formate. Danach war für uns klar, dass wir die Auszubildenden auch weiterhin aktiv in die Entwicklung des Formates einbeziehen wollten – die Idee: Auszubildende entwickeln ein Online-Format für Auszubildende zum Thema Heimat Brandenburg.
Azubis entwickeln Webvideo-Formate für Azubis
Und so war es dann auch: Im April luden wir die Auszubildenden erneut ein. Gemeinsam entwickelten sie die Ideen aus dem ersten Workshop weiter und am Ende eines langen Tages standen Prototypen für verschiedene Webvideo-Formate. Und diese werden nun produziert.
Szene 2: Unser Drehteam ist inzwischen im Garten angekommen. Minutenlang gräbt Natalie, die an der FH Potsdam studiert und eine der Gründerinnen des Campusgartens ist, nun schon in der Erde. „Noch ein bisschen weiter graben“, bittet Kamerafrau Laura. „Gleich trifft sie auf eine Wasserleitung“, witzeln wir Umstehenden. Im Hintergrund dröhnt Baulärm – ein Bagger dreht unablässig seine Runden, an der Straßenecke verlegt ein Bauarbeiter klirrend Pflastersteine. Um mit Natalie über das Gartenprojekt und ihr Engagement dort zu sprechen, müssen wir die Mittagspause der Bauarbeiter abwarten. Als der Bagger endlich verstummt, wird Natalie schnell verkabelt und das Interview kann starten.
Set-Wechsel: Zu Ende ist der Drehtag damit aber noch lange nicht. Stattdessen geht es weiter ins Stadtzentrum von Potsdam. Dort ist seit dem Morgen ein weiteres Drehteam unterwegs und dreht die Pilotfolge des zweiten Webvideo-Formates – „Blind Date“.
Tandem-Tour durch Potsdam
Mit einem Tandem steuern dabei die Studentin Lina und der Auszubildende Alois verschiedene Orte in Potsdam an, die für je einen der beiden eine besondere Bedeutung haben. Dort angekommen, müssen sie gemeinsam verschiedene Challenges meistern. Das Ziel des Ganzen: Zwei junge Menschen mit unterschiedlichen, ja vielleicht sogar gegensätzlichen Lebensentwürfen miteinander ins Gespräch zu bringen.
Den Vormittag hat das Team auf der Freundschaftsinsel verbracht. Nach dem Mittag brechen wir in Richtung Geschwister-Scholl-Straße auf – mit diesem Ort verbindet Lina eine besondere Erinnerung. Während wir uns in einem Kleinbus im dichten Verkehr der Breiten Straße im Schritttempo voran quälen, ziehen Lina und Alois auf dem Tandem davon. „Wenn wir einmal hupen, dann heißt es, dass ihr anhalten sollt“, ruft Regisseurin Corinna ihnen durch das offene Busfenster hinterher.
Am Ziel angekommen, müssen die beiden Protagonist*innen dann ihre letzten Challenge bestehen. Während am Straßenrand Kinder staunend mit ihren Eltern stehen bleiben und das Geschehen beobachten, grölen vorbeiradelnde Jugendliche „Kamera, Kamera, Kamera“ von der anderen Straßenseite herüber. Für das letzte Gespräch zwischen Lina und Alois suchen wir uns in einer Querstraße ein ruhiges Plätzchen. Obwohl inzwischen rund acht Stunden Dreh hinter ihnen liegen, wiederholen die beiden geduldig Fragen und Antworten. Um 17:30 Uhr sind auch die letzten Aufnahmen gemacht und wir haben es geschafft.
Vorausblende: Nun muss erst einmal das Material gesichtet und geschnitten werden, sobald die Videos fertig sind, werden wir sie veröffentlichen – auf unserer Website, YouTube, Instagram und Facebook. Und dann? Dann sind alle jungen Brandenburger*innen gefragt, denn wir wollen wissen, wie ihr die Videos findet, was euch gefällt und was nicht und welche Themen und Fragen euch beschäftigen. Ob und wie es mit den Formaten weitergeht, das wird dann auch von eurer Meinung abhängen. Es bleibt also spannend – dran bleiben lohnt sich.
Sabine Schmidt-Peter ist Referentin für Soziale Medien in der Landeszentrale.
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