Das eigentlich Besondere an dieser Wahl war für mich jedoch nicht der kurze Moment des Wählens, der Gang in mein Wahllokal, die Abgabe der Wahlbenachrichtigung, das Setzen der beiden Kreuze. Nein, es waren die Stunden vor und nach diesem Moment, die Anspannung in den verschiedensten politischen Lagern, die man Dank medialer Dauerpräsenz geradezu erfühlen konnte.
Das große Ergebnis, den vermeintlichen Lohn des monatelangen Kampfes um die Wählergunst, erlebte ich auf der Wahlparty der von mir gewählten Partei. Da wurde fieberhaft die erste Hochrechnung erwartet und voller Anspannung jede noch so kleine Veränderung verfolgt. Auch ich habe verfolgt, gehofft, gebangt. Ob das euch, den anderen Erstwählern ebenso erging, dass kann ich nur hoffen.
Leider weiß ich, dass es neben denen, die längst ihren Willen zur politischen Mitbestimmung entdeckt haben, immer noch zu viele gibt, denen das politische Leben in Deutschland weiterhin schlichtweg egal ist. Es gibt viele die man nicht überzeugen konnte und viele Erstwähler die voller Erwartung auf die kommenden vier Jahre blicken und die genau verfolgen werden, wie mit ihrem Vertrauen umgegangen wird. Werden wir samt unserer Überzeugungen enttäuscht, so wird die unlängst schwerere Aufgabe der kommenden Wahl sein, uns, die zukünftigen Zweitwähler, zu mobilisieren.
Unsere erste große Bundestagswahl ist vorbei und auch dieser Erstwählerblog findet her sein Ende. Bald wird wieder der politische Alltag einziehen. Wir werden uns beschweren, Parteien und Personen verfluchen, das ein oder andere Mal an unserer politischen Bedeutung als kleiner Wähler zweifeln und hoffentlich dennoch in vier Jahren erneut sagen: „Wir haben gewählt!“
Zurück in der Heimat,
euer Punkt.
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