Liebe Leserinnen uns Leser,
 
der Mai steht bei uns im Zeichen der Zeitgeschichte. Damit beginnen nicht nur wir die Debatte um das Jahr 1961, den Mauerbau und die Konsequenzen für die Bevölkerung. Zu diesem Thema finden Sie das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm der beteiligten Museen und zeitgeschichtlicher Institutionen in Potsdam auf www.zeitgeschichte-in-potsdam.de.  Die Langstrecken-Laufgemeinschaft Mauerweg begeht mit einem 100-Meilen-Lauf auf dem einstigen Mauerstreifen am 20. und 21. August den Jahrestag. Für einige Verpflegungspunkte werden noch Helfer gesucht. Aber auch die Veranstaltungen in Ihrer Region sind abrufbar. Wir freuen uns über Ihren Besuch.
 
Viele Grüße aus Potsdam
Die Redaktion

50 Jahre Mauerbau

Doppelausstellung in der Landeszentrale

Stacheldraht, Mauer, Todesstreifen, Beobachtungsturm, Bogenlampen – und daneben die alte Meierei, die Glienicker Brücke oder der Bahnhof Griebnitzsee. Das zeigen die Fotografien, die vom Grenzregiment 44 im Jahr 1985 gemacht wurden, vermutlich von einem Militärlastwagen mit Hebebühne, der sonst zu Reparaturen der Bogenlampen benutzt wurde.

Die 47 Fotos des 26,5 Kilometer langen Grenzabschnittes zwischen Kleinmachnow bis Potsdam und dem damaligen West-Berlin entstanden, um „Grenzverletzungen“ zu dokumentieren.

Heute sind diese Fotografien beklemmende Dokumente der Mauer, an deren Bau vor 50 Jahren in der Ausstellung erinnert werden soll. Die Fotografien stellte das Potsdam-Museum zur Verfügung. Eine historische Karte mit den Standorten des Fotografen erleichtert dem Besucher die Orientierung.


Teilhabekapitalismus

Dienstag, 3. Mai, 18 Uhr, Landeszentrale

In seinem Roman „Früchte des Zorns“ zeichnet John Steinbeck das Bild einer in Auflösung begriffenen Gesellschaft. Er stützte sich dabei auf Feldstudien, die er selbst in den Auffanglagern kalifornischer Wanderarbeiter und Arbeitsmigranten durchgeführt hatte und die seine Arbeit in den folgenden Jahren maßgeblich prägen sollten.

In seinem Vortrag schlägt der Soziologe Rainer Land, einen Bogen von John Steinbecks Früchten des Zorns zu den Fragen der Gegenwart.


Sperrgebiet. Grenzfälle nach dem Mauerbau

Podiumsdiskussion

Mittwoch, 4. Mai, 18 Uhr, Landeszentrale

Mit der Mauer mussten alle DDR-Bewohner leben lernen. Sie griff in den Alltag ein und schuf ganz eigene Lebenswelten: Dramatische, absurde aber auch kuriose. An Fluchtversuche und Mauertote wird zu Gedenktagen erinnert, doch viele Aspekte der „Lebenswelt Mauer“ geraten in Vergessenheit. Ob das stille Sterben und die gezielte Zerstörung ganzer Dörfer im Sperrgebiet oder die Repressionswelle, die überall im Lande dem Mauerbau folgte.


„Verschwommen – Rita Bergemann auf dem Weg in den Westen“

Lesung und Gespräch

Mittwoch, 11. Mai, 18 Uhr,Landeszentrale

Rita Bergemann hat im Laufe ihres Lebens mehr als einmal ihre Heimat verloren. Heute erinnert sie sich an die Geschichte einer innerdeutschen Flucht, die bei Kriegsende 1945 beginnt und vom Osten des noch bestehenden Reichs in den äußersten Westen führt, von Schlesien über die DDR bis ins Rheinland.

Sie berichtet von glücklichen Zeiten in Potsdam und einem schwierigen Neuanfang im Köln der Adenauer-Ära. Viele ehemalige „Republikflüchtige“ sind körperlich unversehrt im Westen angekommen. Doch mit welchen seelischen Beschädigungen, mit welchen Erinnerungen – das weiß ihre Umgebung selten.


Meuterei vor Rügen – was geschah auf der SEEBAD BINZ?

NachLese - Das politische Buch

Mittwoch, 25. Mai, 18 Uhr, Landeszentrale

Was tatsächlich an Bord des MS Seebad Binz geschah, spielte keine Rolle mehr, denn als die Stasi-Ermittler vor Ort feststellten, dass es sich bei den Festgenommenen um Mitglieder der "Jungen Gemeinde" und junge Baptisten handelte, begannen sie zu handeln: Sie trafen sich mit Richtern und Staatsanwälten, legten die Anklage, den Prozessverlauf und das Urteil fest.

Der Prozess begann am 22. August 1961 vor dem Bezirksgericht in Rostock und endete am 26. August mit dem Urteil der planmäßigen und staatsgefährdenden Hetze und Nötigung. Dieser Fall von Justizwillkür wurde durch den Autor erstmals dokumentiert.


Veranstaltungskalender politischer Bildung

Weitere Veranstaltungen in Ihrer Region finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Neue Publikation: "Geschichte Brandenburgs"

Die Mark Brandenburg war das Kernland Preußens, aber auch eine eigenständige Region. Peter Michael Hahn, ein vorzüglicher Kenner der Landesgeschichte, verfolgt in diesem informativen, einführenden Überblick die Geschichte Brandenburgs von der Frühzeit bis zur Entstehung des heutigen Bundeslandes.

Interessierte aus Brandenburg können das Buch bei uns bestellen.