Landfragen als Entwicklungschance/Entwicklungshemmnis in Lateinamerika

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Die Potsdamer Lateinamerika-Gruppe tierra unida hat sich in ihrem Jahresthema mit dem zentralen Problem der Landfrage in Lateinamerika beschäftigt. Auf dem Seminar stellt sie einige Ergebnisse vor. Nach einer Einführung erfolgt ein Abriss über die historischen Ursprünge der Landkonflikte in Lateinamerika. Dabei spielen Fragen der Ursachen seit der Konquista aber auch die frühen Widerstände eine Rolle. Damit werden die Voraussetzungen für die sozialen Bewegungen im 20. Jh. beschrieben und in das Thema der Veranstaltung in ihrem historischen Kontext eingeleitet. Danach erarbeiten die TeilnehmerInnen anhand von Textmaterialien die regionalen Unterschiede in den Landlosenbewegungen der verschiedenen Länder (u.a. Braslien, Peru, Kolumbien, Guatemala ...). Dabei werden die verschiedenen Kontexte und Akteure erkennbar, die mitursächlich für den Kampf um Land werden. Insbesondere soll auf die Auslöser und Formen/Strategien von Widerstand eingegangen werden. Die Teilnehmer stellen sich gegenseitig „ihre“ Region im Plenum vor. Am Nachmittag werden aktuelle Tendenzen und Strategien in Brasilien und Venezuela verglichen: Die Lösungsstrategien, Forderungen und Kampagnen der Akteure von MST und den christlichen Landpastoralen in Brasilien werden den Konzepten der Agrarreform der Regierung Lula gegenübergestellt. Dabei wird auf die inneren Widersprüche und Handlungsfelder und Spielräume der Bewegung hingewiesen. Im Gegensatz dazu stehen die Programme der Regierung Chavez zur Verteilung von Land. Es wird versucht, erste Resultate der jungen Kampagne auszuwerten. In der anschließenden Diskussion werden die unterschiedlichen Strategien in Brasilien und Venezuela diskutiert. Am Sonntag berichtet Thomas Tack von seiner Tätigkeit in einem Stadtviertel von Medellin, das durch ein von KfW und GTZ unterstütztes Stadtentwicklungsprojekt aufgewertet werden sollte. Dabei stellt er die Schwierigkeiten solcher Projekte im Umfeld der politischen Landschaft dar. Das Seminar endet mit einer Vorstellung heutiger entwicklungspolitischer Ansätze zum Umgang mit Landbesetzungen. Es werden die verschiedenen Strömungen und Intentionen von Legalisierungskampagnen und ihre Bedeutung für die Armutsbekämpfung und eine nachhaltige Entwicklung diskutiert. Dem werden alternative Ansätze über die Entwicklungsprozesse von Landbesetzungen entgegengestellt, wobei die sozialen und neoliberalen Entwicklungsansätze hinterfragt und diskutiert werden sollen.
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