Das Gesicht des Rechtsextremismus in Deutschland hat sich verändert. In den Inhalten weiterhin rückwärts gewandt, nutzt er in seinen Medien und Ausdrucksformen zunehmend die Symbolsprache des 21. Jahrhunderts. Damit ist es dieser Szene teilweise gelungen, den Ruch des Ewiggestrigen ab-zulegen und auf Jugendliche anziehend zu wirken. Ziel ist eine rechte Gegenkultur: Politik kommt nicht länger in der Form langweiliger Schulungen und ideologischer Debatten daher. Vielmehr werden menschenverachtende Botschaften mit Erlebnissen und mit Musik verknüpft; insbesondere Feindbilder werden zum Element eines Lebensgefühls. In vie-len Regionen Deutschlands ist inzwischen eine Infrastruktur entstanden, die diesen "rechten Lifestyle" mit Konzerten, Läden und Internet-Vertrieben bedient: Es ist eine "Erlebniswelt Rechtsextremismus" entstanden. Das Seminar zeigt an konkreten Beispielen, wie die vielfältigen Stile und Ausdrucksweisen rechtsex-tremer Jugendszenen erkannt und entschlüsselt werden können. Ø Welche Kleidungsmarken werden in der Szene bevorzugt? Ø Was bedeuten Buchstaben- und Zahlencodes? Ø Welche Rolle spielt Musik als emotionales und gemeinschaftsstiftendes Element? Seit 2004 versuchen Rechtsextremisten, mit kostenlosen Musik-CDs Einfluss auf Schüler und Jungwähler zu nehmen. In zwei parallelen Workshops wollen wir Musikstile und Textaussagen dieser Gratis-CDs untersuchen. Abschließend wird gefragt, in welcher Form und mit welchen Materialien rechtsextreme Medien zum Thema des Schulunterrichts gemacht werden können. Das Seminar leiten: Michael Pechel und Dr. Thomas Pfeiffer
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