Das Gesicht des Rechtsextremismus in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In den Inhalten weiterhin rückwärts gewandt, bedient er sich in seinen Medien und Ausdrucksformen zunehmend moderner Mittel. Damit ist es dieser Szene oft erfolgreich gelungen, den Ruch des Ewiggestrigen abzulegen und auf Jugendliche anziehend zu wirken. Ziel ist eine dominante rechte Gegenkultur: Politik kommt nicht länger in der Form "langweiliger" Schulungen und ideologischer Debatten daher, sondern dringt in den Lebensalltag und in Freizeitbereiche ein, menschenverachtende Botschaften und Feindbilder werden mit Erlebnissen und mit Musik verknüpft. In vielen Regionen Deutschlands ist inzwischen eine Infrastruktur zu finden, die diesen "rechten Lifestyle" mittels Konzerten, Läden und Internet-Vertrieben versorgt: Es entsteht eine "Erlebniswelt Rechtsextremismus". Dass diese Strategie nicht ohne Erfolg ist, kann am Ausgang der letzten Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern abgelesen werden: Je jünger die Wähler waren, desto eher machten sie ihr Kreuz bei Kandidaten der NPD als derzeit aggressivster rechtsextremer Partei Deutschlands. Das Seminar soll über diese Entwicklungen informieren, lokale und regionale Aktivitäten in den Blick nehmen und zivilgesellschaftliche Möglichkeiten der Gegenwehr diskutieren. Programm 10.00 - 10.15 Uhr Begrüßung und Einleitung Michael Pechel 10.15 - 11.15 Uhr Michael Pechel Alte Ziele, neue Strategien: Aktuelle Veränderungen im deutschen Rechtsextremismus Präsentation, anschl. Diskussion 11.15 - 12.30 Uhr Jan-Gerrit Keil, Diplom-Psychologe, Landeskriminalamt Brandenburg Jugendliche Identitätsbildung und rechtsextreme Event-Kultur Vortrag, anschl. Diskussion 12.30 - 13.30 Uhr Mittagspause 13.30 - 14.45 Uhr Henning Flad, Politikwissenschaftler, Verein Demokratieanstiftung Berlin Rechte Jugendszene im Wandel - Musik und Kleidungsstile Vortrag, anschl. Diskussion 14.45 - 15.00 Uhr Kaffeepause 15.00 - 16.00 Uhr Dirk Wilking, Mobiles Beratungsteam MBT, Regionalbüro Cottbus Gegen Rechtsextremismus und Gewalt: Erfolge und Hemmschwellen zivilgesellschaftlichen Engagements Vortrag, anschl. Diskussion 16.00 - 16.30 Uhr Abschlussdiskussion 16.30 Uhr: Ende des Seminars
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen