Eine Veranstaltung der Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und Kulturland Brandenburg e.V. unter der Schirmherrschaft des brandenburgischen Landtagspräsidenten Gunter Fritsch. Aus Anlass des Jahrestages des Volksaufstandes von 1953 veranstaltet die Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg einen Gedenk- und Gesprächstag der Offenen Tür in ihren Dienstgebäuden in der Steinstraße 61, wo sich früher das Kreisgericht Brandenburg-Stadt nebst der Untersuchungshaftanstalt befand. Dort war am 17. Juni 1953 ein Schwerpunkt des Volksaufstandes in der Stadt. In dem Gebäude des früheren Amtsgerichts ist die Ausstellung „Der 17. Juni 1953 in der Stadt Brandenburg“ zu sehen. Am Gebäude der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt soll im Rahmen der diesjährigen offiziellen Gedenkveranstaltung, die erstmals an dieser Örtlichkeit stattfinden wird, von den Brandenburger Stadtverordneten eine Gedenktafel für die „Opfer des Stalinismus“ enthüllt werden. Die spätere Diskussionsveranstaltung wird in die Thematik "Stalinismus" über Erfahrungsberichte aus unterschiedlichen Perspektiven einsteigen. Angefragt sind die Berliner Schriftstellerin Irina Liebmann, deren Buch über ihren Vater Rudolf Herrnstadt (1903-1966) - der 1953 nach den Ereignissen am 17. Juni als Chefredakteur des „Neuen Deutschland“ und Mitglied des ZK abgelöst und ein Jahr später aus der SED ausgeschlossen wurde - letztes Jahr den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse erhielt („Wäre es schön? Es wäre schön!“) sowie Prof. Dr. Sylvia Haas aus München, die mit ihrem Ehemann eine Biographie über ihren Großvater Franz, genannt Frank, Schleusener (1876 -1950) vorbereitet, der Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg war, als überzeugter Demokrat von den Nazis aus dem Amt des Staatssekretärs im Preußischen Finanzministerium gejagt wurde, nach dem Krieg Vizepräsident des Landtages Brandenburg wurde und im April 1950 in einem Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in Potsdam unter ungeklärten Umständen den Tod fand, nachdem er zuvor aus der CDU wegen deren Gleichschaltung mit der SED ausgetreten war. Moderiert wird die Veranstaltung von Wolfram Hülsemann, Theologe, Supervisor und Vorsitzender des Vereins Demokratieanstiftung.
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