Victoria Korb, polnische Autorin, liest aus ihrem autobiografischen Werk.
Das Buch schildert in Form von Erinnerungen die sogenannten „März-Ereignisse“, eine antisemitische Hetzkampagne der Machthaber in Polen im Jahre 1968. Den Vorwand liefern Studentendemonstrationen gegen die Zensur, den Rest das Machtstreben des Innenministers, der eine merkwürdige Mischung aus Stalinismus und Nationalismus vertrat. Viktoria Korb konzentriert sich auf die dramatischen, aber auch auf die alltäglichen Seiten des polnischen 1968, das sich von den Studentenunruhen im Westen fundamental unterschied. Im polnischen Studentenmilieu von damals formierte sich erstmals seit 1956 eine politische Opposition gegen die kommunistische Herrschaft. Diese hat auch stark zur „Wende“ von 1989 beigetragen. Die Oppositionellen waren damals nicht selten Kinder aus den Reihen des Parteiestablishments, und im Rückblick erscheinen auch die komplizierten Schicksale ihrer Elterngeneration.
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