Im letzten Jahr hat die inzwischen aufgelöste rechtsextreme Kameradschaft KMOB in zahlreichen Orten in Brandenburg demonstriert. Diese Orte standen vor der Situation, dass der öffentliche Raum durch Rechtsextreme vereinnahmt wurde und vor der Frage, wie darauf reagiert werden sollte. Viele engagierte BürgerInnen haben daraufhin Gegendemonstrationen angemeldet. Hierbei stellt sich die Frage, wie diese wirkungsvoll und kreativ gestaltet werden können und wie es gelingen kann, weg von einer reinen Reaktion auf rechtsextreme Aktionen dazu zu kommen, öffentliche Räume als DemokratInnen selbst aktiv zu besetzen.
Das Seminar beginnt am Vormittag mit einem Beitrag der Juristin Kati Lang. Zunächst wird das Grundgesetz mit den Grundrechten der freien Meinungsäußerung und der Versammlungsfreiheit im Mittelpunkt stehen. Im An-schluss geht es ganz konkret um die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Demonstrationen: Wie melde ich eine Demo an? Welche Rechte habe ich als Demonstrant und wie kann ich diese durchsetzen? Welche Rolle kommt Polizei und Justiz zu? Dabei wird im Fokus des Beitrags stehen, wie man Demonstrationen von Rechtsextremen mit legalen Mitteln entgegen treten kann. Am Nachmittag werden VertreterInnen des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Jena einen Beitrag zum Thema wirkungsvolle und kreative Gestaltung von (Gegen-)Demonstrationen gegen Rechtsextreme übernehmen.
Zum Abschluss des Seminars werden wir gemeinsam mit den ReferentInnen des Aktionsnetzwerks diskutieren, wie wirksame Demonstrationen gegen Rechts aussehen können: Was ist Sinn und Ziel einer Demonstration gegen Nazis? Wie kann man adäquat und wirksam auf eine Nazidemo vor Ort reagieren? Im Mittelpunkt des letzten Seminarteils wird auch ziviler Ungehorsam bei Demonstrationen stehen. Insbesondere sind zu dem Se-minar auch alle Engagierten eingeladen, die sich z.B. über Brandenburg Nazifrei gegen Demonstrationen von Rechtsextremen in Brandenburg eingesetzt haben.
ReferentInnen:
Kati Lang ist Juristin und Trainerin in der Jugend- und Erwachsenenbildung mit den Schwerpunkten Ideologie und (neue) Erscheinungsformen des Rechtsextremismus sowie Recht gegen Rechts.
VertreterInnen des Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Jena. Das Netzwerk ist ein Personenbündnis Jenaer BürgerInnen, das Erscheinungsformen des modernen Rechtsextremismus entgegen treten will. Dabei soll die Auseinandersetzung mit den Themen Rechtsextremismus, Faschismus und Revisionismus kontinuierlich und langfristig erfolgen.
Das Seminar findet in Kooperation mit dem Bernauer Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit statt.
Anmeldung bitte mit Name, Organisation und vollständiger Anschrift an anmeldung@boell-brandenburg.de oder per Fax an 0331-20057820. Ohne vorherige Anmeldung ist eine Teilnahme leider nicht möglich. Sie erhalten von uns eine Anmeldebestätigung, die Sie bitte zu Seminarbeginn vorlegen.
Hinweis: Das Seminar kann nur stattfinden, wenn sich ausreichend TeilnehmerInnen angemeldet haben. Verpflegung und Seminarmaterialien werden gestellt. Die Anmeldung erfolgt verbindlich. Eine Abmeldung ist nur bis zum Freitag in der Woche vor dem Termin möglich. Bei kurzfristigen Absagen und Nichterscheinen wird bei Abmeldung vom Seminar innerhalb der letzten fünf Tage bzw. Nichtteilnahme eine Stornogebühr in Höhe von 50,00 € fällig.
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsex-tremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.
Kontakt und Informationen zum Seminar:
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Dortustr. 52
14467 Potsdam
Tel.: 0331-200578-14
Fax.: 0331-20057820
E-Mail: anmeldung@boell-brandenburg.de
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