
Für nicht wenige Bundesbürger ist Stuttgart 21 zu einem Synonym des Sieges der vernetzten Bürgergesellschaft über die parlamentarische und repräsentative Demokratie geworden. Damit, so wird behauptet, wurde die postdemokratische Gesellschaft sichtbar und unsere bisherigen Formen von politischer Willensbildung in Frage gestellt.
Der vernetzte, mündige „Wutbürger“ akzeptiert die schwerfälligen, oft undurchsichtigen und hierarchischen Entscheidungsprozesse nicht mehr, auch wenn sie rechtlich nicht zu beanstanden sind. Wie war die Vorgeschichte des Konflikts? Warum hat sich Heiner Geißler bereit erklärt, die Schlichtung zu moderieren? Wie kamen die Schlichtungsgespräche zustande? Wie ist der Schlichterspruch zu bewerten und welche Konsequenzen ergeben sich für Politik und Bürgergesellschaft für die Zukunft?
Lothar Frick, für den Zeitraum der Schlichtung Leiter des Büros von Heiner Geißler, erlebte die wohl herausforderndsten Tage seines Lebens. In der Veranstaltung wird er zurückblicken und die Bürgerproteste analysieren. Welche Schlussfolgerungen sieht er für zukünftige Formen politischer Willensbildung und für die politische Bildung?
Gast:
Lothar Frick, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
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