Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ hat 2010 zu heftigen gesellschaftlichen Debatten darüber geführt, wer eigentlich zu dieser Gesellschaft gehört und wie dies begründet wird. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere auch islamfeindliche Denkweisen, die MuslimInnen diskriminieren und sie für gesellschaftliche Missstände verantwortlich machen, als salonfähig gelten.
Beunruhigend sind dabei nicht nur die populistischen Thesen Sarrazins, sondern vor allem auch die Selbstverständlichkeit, mit der seinen rassistischen Äußerungen in breiten Teilen der Gesellschaft zugestimmt wird. Mit dem Argument „das wird man doch wohl sagen dürfen“ wird auf ein vermeintliches Tabu verwiesen und bemängelt, gewisse Ansichten dürften nicht öffentlich angesprochen werden. Gleichzeitig wird dadurch ausgedrückt, Sarrazin hätte im Kern doch Recht.
Prof. Dr. Achim Bühl geht in seinem Vortrag auf Sarrazins rassistische Thesen, Gründe für ihre große Anschlussfähigkeit in der Gesellschaft und auf das Phänomen der Islamfeindlichkeit ein. Thematisiert werden u.a. die Fragen: Was ist eigentlich Rassismus und wie wird Islamfeindlichkeit definiert? Woher kommt die große Zustimmung zu Sarrazins Thesen und was hat es mit diesem gefühlten Tabubruch auf sich?
Prof. Dr. Achim Bühl lehrt Soziologie an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Zu seinen Fachgebieten zählen u.a. die Islamwissenschaften und Rassismusforschung. Er ist Autor des Buches „Islamfeindlichkeit in Deutschland“ (2010).
Die Veranstaltung wird von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und im Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie findet im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und in Kooperation mit dem Café Elbe 8 statt.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten.
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