Häftlingsfreikauf aus der DDR

Filmvorführung und Podiumsdiskussion

Es gehörte zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei, Menschen, die meist wegen Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen von der SED-Diktatur verfolgt und inhaftiert worden waren. Im Gegenzug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden D-Mark. Als Mittler beim Häftlingsfreikauf traten DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel sowie die Evangelische und Katholische Kirche auf. Dabei blieben die Verhandlungen stets abseits der Öffentlichkeit, denn Ost-Berlin war nur bei absoluter Diskretion im Westen dazu bereit. Der Häftlingsfreikauf ist historisch ohne Vergleich, dennoch weitgehend aus der öffentlichen Erinnerung verschwunden.

Unter welchen historischen Bedingungen entstand der Freikauf? Welche Interessen hatten die Bundesregierung und die DDR daran, über mehr als 25 Jahre hinweg an dieser Form geheimer Absprachen unterhalb der Schwelle offizieller Verhandlungen festzuhalten? Wer war in Ost und West für die Durchführung verantwortlich? Schließlich: Wer waren die Freigekauften und wie erlebten sie Verhaftung, Inhaftierung und die Ausreise in den Westen?

 

Podiumsdiskussion:

Karl Kolbe, im Jahr 1975 freigekaufter Häftling

Ludwig A. Rehlinger, 1957–1969 Ministerialbeamter im Bundesministerium für gesamtdeutsche

Fragen und 1982 bis 1988 Staatssekretär im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1988 Justizsenator in Berlin

Jan Philipp Wölbern, assoziierter Doktorand am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

 

Moderation:

Dr. Hans-Hermann Hertle, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Teilnahmebedingungen:

Die Veranstaltung wird aus öffentlichen Mitteln gefördert und steht allen Interessierten kostenfrei zur Teilnahme offen. Um Anmeldung per Brief, Fax, Email oder Telefon wird gebeten bis zum 23. September 2011 an:

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Regionalbüro Berlin-Brandenburg

Reinhardtstraße 12

10117 Berlin

Fax: 030/28877849 Mail: anmeldung.berlin@freiheit.org

 

Kooperationspartner:

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Regionalbüro Berlin-Brandenburg

Anne Wellingerhof

Reinhardtstraße 12

10117 Berlin

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Am Neuen Markt 1

14467 Potsdam

www.zzf-pdm.de

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

In der Stiftung Berliner Mauer

Marienfelder Allee 66/80

12277 Berlin

www.notaufnahmelager-berlin.de

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