Bis in den Herbst 1990 hinein wurden viele Akten der Staatssicherheit vernichtet. Das geschah durch Stasi-Mitarbeiter - und zum Teil mit Zustimmung irregeführter DDR-Oppositioneller. Der Umgang mit den Rest-Akten blieb umstritten. Die letzte Volkskammer verlangte ihre Öffnung. Die Bundesregierung wollte dagegen nur einen von ihr kontrollierten Zugang gewähren. Der Bundestag - und hier vor allem der Innenausschuss - befasste sich 1991 mit der Problematik.
Am Ende stand das Stasi-Unterlagen-Gesetz vom 20. Dezember 1991. In der neuen Behörde des Bundesbeauftragten fanden auch viele Stasi-Mitarbeiter und noch mehr SED-Kader aus dem DDR-Staatsapparat Beschäftigung; unliebsame DDR-Oppositionelle und kritische Historiker mussten dagegen weichen. Das StUG und seine Praxis sind nach wie vor umstritten. Die einen halten es für einen Glücksfall, andere sehen darin einen faulen Kompromiss.
Kurzvortrag:
- Dr. Klaus Bästlein (Referent beim Berliner Landesbeaufgtragten für die Stasi-Unterlagen)
Diskussion:
- Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen)
- PD Dr. Dieter Krüger (Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam, letzter Leiter des "Berlin Document Center")
- Dr. Klaus Stoltenberg (Ministerialdirigent im Bundesjustizministerium a.D., Mitverfasser und Kommentator des StUG)
- Dr. Stefan Wolle (Historiker, Wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums)
Moderation:
- Dr. Marc-Dietrich Ohse (Redakteur der Zeitschrift "Deutschland Archiv")
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