Die Qualität des Lebens in einer Gesellschaft hängt nicht nur von ökonomischen Faktoren, wie dem Zugang zum Arbeitsmarkt, oder politischer Teilhabe ab, sondern ist auch maßgeblich mit sozialer Anerkennung und der Offenheit einer Gesellschaft verbunden.
Oftmals werden Menschen aufgrund ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Merkmale, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres sozialen Status mit Vorurteilen und Feindseligkeiten konfrontiert. Diese Vorurteile können sich auf vielerlei Art äußern, durch frauenfeindliche oder homophobe Äußerungen, Abwertung von MuslimInnen oder Gewalt gegen Obdachlose.
Sie sind Ausdruck von menschenfeindlichen Einstellungen, die auf der Vorstellung der Ungleichwertigkeit von Menschen gründet. Die Menschenfeindlichkeit wird gruppenbezogen, wenn sie sich nicht gegen einzelne Personen, sondern pauschal gegen bestimmte Gruppen richtet.
Die Langzeitstudie des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld unter der Leitung von Wilhelm Heitmeyer, untersuchte über zehn Jahre das „Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ in Deutschland.
Wie lässt sich erklären, dass einige Menschen meinen, manche Personen seien weniger wert als andere? Wie haben sich einzelne Vorurteilsstrukturen, wie Rassismus, Antisemitismus und Homophobie, über die Jahre verändert? Wie stark sind diese in unserer Gesellschaft vertreten und was kann gruppenbezogenen Vorurteilen entgegengesetzt werden?
Andreas Grau, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, wird den Forschungsansatz und die wichtigsten Ergebnisse der Langzeitstudie vorstellen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und in Kooperation mit der Stadt Lübbenau/Spreewald statt und wird im Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten
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