Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) war eine wichtige Station der Entspannungspolitik im Ost-West-Konflikt. Die DDR versprach sich von der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte im August 1975 stärkere internationale Anerkennung. Die offizielle, wenngleich zähneknirschende Akzeptanz der Menschenrechte und Grundfreiheiten brachte die SED-Führung – wie die Herrschenden anderer Ostblockstaaten – zugleich in Schwierigkeiten. Oppositionsgruppen und unzufriedene Bürger beriefen sich gegenüber der sozialistischen Obrigkeit fortan auf die humanitären und menschenrechtlichen Verpflichtungen. Dabei erfuhren sie auch Unterstützung aus dem Westen.
Stärker als je zuvor stand die DDR zudem unter Beobachtung bundesdeutscher Journalisten. In den 1980er-Jahren wurden schließlich weitere innerdeutsche Begegnungen möglich, die zum Autoritätsverlust des SED-Staates maßgeblich beitrugen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen sowohl das spannungsreiche Verhältnis von Außen- und Innenpolitik der DDR im KSZE-Prozess als auch der internationale Einfluss auf die Beziehungen
zwischen der DDR und der Bundesrepublik.
Sie geht dabei insbesondere der Frage nach, wie sich die Festlegungen der KSZE auf die Gesellschaften in der DDR und Osteuropa sowie auf die innerdeutschen Beziehungen auswirkten.
Begrüßung
- Martin Gutzeit
Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Impulsvortrag
- Prof. Dr. Rolf Steininger
Freie Universität Bozen
Podiumsgespräch mit
- Gerhart R. Baum, Bundesminister des Innern a. D.
- Gerd Poppe, DDR-Bürgerrechtler
- Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen
- Prof. Dr. Rolf Steininger, Freie Universität Bozen
Moderation: Peter Lange, Chefredakteur Deutschlandradio Kultur
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Deutschen Gesellschaft e.V. und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
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