Für einen beachtlichen Teil der BürgerInnen der Bundesrepublik und des Landes Brandenburg verflüchtigte sich der globale Kriseneinbruch 2008/2009 schnell. Und seit der EZB-Präsident Mario Draghi am 6. September 2012 seine Outright Monetary Transactions ankündigte (die EZB kauft Staatsanleihen gefährdeter Länder unbeschränkt auf, wenn diese sich einem Hilfsprogramm „unterwerfen“), beruhigte sich die Staatsanleihenkrise, und die Aktien stiegen auf Rekordhöhen.
Aber die soziale Lage in der europäischen Peripherie hat sich weiter verschärft: die Einkommen sanken, die Arbeitslosigkeit stieg auf Rekordhöhen, große Teile der Sozialsysteme wie Rentenkassen und Gesundheitssystem liegen in Trümmern. Die zunehmend drastischeren Sparprogramme sind immer weniger durch demokratische Wahlen legitimiert (Souveränitätsverlust, Technokratenregierungen).
Wir wollen uns unterschiedliche Erklärungen dafür ansehen, warum die Krise so lange dauert. Und wir werden aktuelle Entwicklungsperspektiven durchgehen (Investitionen in Griechenland, in die spanische Autoindustrie usw.). Dabei werden die Kompetenzen der Teilnehmenden geweckt. Der qualifizierte Austausch über das Thema wird einen Beitrag zur Mündigkeit leisten.
Das Seminar kann als Fortsetzung der Seminare zur Krise aus den Jahren 2010 bis 2012 gesehen werden. Es kann zur Vertiefung und zum Rückblick und auch ohne Vorkenntnisse besucht werden. Durch die Arbeit in Kleingruppen wird auf beide Interessen eingegangen, auch die Referate berücksichtigen beide Kenntnisspektren der potenziellen Teilnehmenden.
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