„Jugend war eine gefährliche Sache“ beschrieb der erste Gast unserer Veranstaltungsreihe, Wolfgang Schollwer, die Situation der jungen Liberaldemokraten Ende der 1940er Jahre in der SBZ. Das Schicksal des Rostocker Jurastudenten Arno Esch ist ein tragisches Beispiel für die Richtigkeit dieser Einschätzung. 1946 begann der damals 18-Jährige sein Studium und trat in die Liberal-Demokratische Partei ein. Esch war sehr engagiert und wurde schnell Jugendreferent der LDP(D). 1949 wurde er in den Landesvorstand in Mecklenburg und in den Zentralvorstand der Partei gewählt. Bald geriet Esch aufgrund seiner politischen Aktivitäten und liberalen Schriften, die er u.a. in der „Norddeutschen Zeitung“ veröffentlichte, ins Visier der SED. Im Oktober 1949 wurde Arno Esch gemeinsam mit 13 weiteren LDP-Mitgliedern verhaftet, im Juli 1950 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt. Seine Anklage berief sich auf den Vorwurf der Spionage und Konterrevolution. Nach Haftstationen in Rostock, Schwerin und Moskau wurde Arno Esch am 24. Juli 1951 in Moskau erschossen.
Begrüßung: Dr. Wolf-Dieter Zumpfort (Vorstandsvorsitzender der Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik)
Grußwort: Werner Schork (Vorsitzender der Arno-Esch-Stiftung)
Vortrag und Diskussion: Dr. Ines Soldwisch (Historikerin, Habiltandin an der Universität Aachen)
Schlusswort: Linda Teuteberg MdL (Mitglied im Kuratorium der Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik, Mitglied der Enquete-Komission ''Aufarbeitung'' des Landtages Brandenburg)
In Kooperation mit der Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik im Land Brandenburg, Arno-Esch-Stiftung e.V. und Gedenkstätte Lindenstraße für die Opfer der politischen Gewalt im 20. Jahrhundert.
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