In Ostsachsen fressen Braunkohlebagger Naturschätze und uralte sorbische Dörfer. Stück für Stück. Der Magazinbeitrag „ECHT“ zeigt erstmals im Detail, was das für die Region bedeutet und wie teuer die „billigste“ einheimische Energiequelle wirklich ist.
Schleife und seine Umgebung: Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit fressen sich in riesige Braunkohlebagger von Vattenfall Stück für Stück vor. Zuerst ist die Umgebung mit seinem Urwald bei Weißwasser dran, einer der schönsten Naturschätze des Fürst-Pückler-Landes. Nichts wird davon bleiben. Der Tagebau bedroht in der Lausitz, die Jahrhunderte alte sorbische Tradition. Über 100 Dörfer sind schon der Kohle zum Opfer gefallen, weitere sollen folgen. Das sehen die Befürworter der Braunkohle natürlich anders. Die Kohle hat Mitteldeutschland groß gemacht, und die Braunkohle, sagen die Bergleute, ist „die billigste einheimische Energiequelle". Wirklich? "Echt" dokumentiert erstmals im Detail, was das Abbaggern vernichtet. Es sind erschreckende Fakten. Moderator Sven Voss besucht die Leute, die ihre Heimat verlieren sollen. Sie erzählen bewegende Geschichten und hoffen noch auf eine Wende. "Echt" wirft einmal mehr die Frage nach den Kosten der Braunkohle auf. Allein die Sanierung der Tagebaugegenden Mitteldeutschlands verschlang in den letzten 20 Jahren rund zehn Milliarden Euro. Ist die Förderung von Braunkohle überhaupt noch rentabel?
Experiment Energiewende – Deutschlands einsame Revolution
Dokumentarfilm von Dirk Laabs und Michael Wech, 2013, 75 Min.
Die Politik führt einen Kampf um die Zukunft des deutschen Energiemarktes. Etablierte Energiekonzerne verlieren Umsätze durch die planlose Gewinnung erneuerbarer Energien, und Lobbyisten streuen Fehlinformationen, um diese Erfolge zu bremsen.
Kein anderes Industrieland in Europa will sein Energiesystem so radikal umbauen wie Deutschland. Doch im Jahr zwei nach dem Atomausstieg steht die Regierung Merkel mit diesem Jahrhundertprojekt am Scheideweg.
Der Film blickt hinter die Kulissen des politischen Kampfes um die Zukunft des deutschen Energiemarkts - es geht um milliardenschwere Umsätze. Da die Gewinnung erneuerbarer Energien sich rasanter entwickelt hat als erwartet, brechen den etablierten Stromkonzernen die Umsätze immer schneller weg. Auch viele europäische Nachbarn sind skeptisch. Denn der neue deutsche Strom aus Wind und Sonne lässt die Preise an den europäischen Strombörsen fallen. Dennoch emittiert Deutschland mehr Kohlendioxid als je zuvor: Der europäische Handel mit CO2-Zertifikaten, die vor allem Braunkohlekraftwerke unrentabel machen sollten, ist zum Erliegen gekommen. So kommt es, dass gerade die ältesten, abgeschriebenen Kohlekraftwerke neben Atomkraftwerken momentan das meiste Geld in Deutschland machen.
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