Besucht die Voltaire Gesamtschule in Potsdam
Freizeit
Ich mach seit ungefähr sechs Jahren Tanzsport, macht großen Spaß. Meine Partnerin ist die ganze Zeit die Selbe. Training hab ich zwei Mal die Woche, immer dienstags und donnerstags.Beim Tanzen zieh ich eine schwarze Hose und spezielle Tanzschuhe an und ein weißes Hemd, aber keine Krawatte oder Fliege, die mag ich überhaupt nicht. Meine Lieblingstänze sind Cha- Cha-Cha und Jive, weil die schön schnell sind. Langsamen Walzer müssen wir auch tanzen, den mag ich aber nicht so. Den letzten Wettbewerb haben wir gewonnen.
DDR
Bei DDR fällt mir ein, dass zum Beispiel meine Eltern früher kein Telefon hatten, was heute ja ganz normal ist. Auch Fernseher und Radio war schwierig und die Leute haben sich dann sehr darüber gefreut. Heute gibt‘s das überall. Ohne Telefon könnt ich mir ne Weile vorstellen. Aber ohne Fernseher – na ja. Ohne Telefon ist auch nicht ganz leicht. Ich hab ein Handy, meine Mutter bezahlt die Karte. Aber ich telefoniere auch nicht so viel.
Politik
Politiker müssen sich um Reformen kümmern, damit es den Menschen gut geht. Manchen geht es ja nicht so gut und ich finde, da müssten die Politiker noch mehr ran. Zeitung les ich nicht, aber Nachrichten guck ich mir schon an, entweder auf RTL 2 oder Pro 7. Da geh ich immer zu meinem Bruder, der hat einen Fernseher in seinem Zimmer. Umweltschutz finde ich schon recht wichtig, genauso wie Tierschutz. Besonders, wenn Tierarten vom Aussterben bedroht sind.
Zum Glück hab ich mein eigenes Zimmer. Das ist mir wichtig, dass ich so einen eigenen Raum zum Leben habe. Da muss ich selber sauber machen und Ordnung halten. Seit drei Jahren haben wir ein Haus und wohnen jetzt nicht mehr in der Stadt. Die Wege sind dadurch länger, zur Schule brauch ich mit dem Bus eine Stunde, aber das macht nichts, weil es schön ist, wo wir wohnen. Meist nimmt mein Vater meinen Bruder und mich morgens im Auto mit. Und nachmittags sammelt meine Mutter mich dann wieder ein, weil sie zur selben Zeit Schluss hat wie ich. Das ist ganz günstig.
Ich würd es nicht gut finden, wenn ich mit irgendwelchen anderen Leuten zusammen wohnen müsste, die nicht zur Familie gehören. Jeder muss eigentlich seine Privatsphäre haben. Das stell ich mir auch unter Heimat vor – ein warmes Plätzchen und genug Lebensraum für jeden. Eine WG wäre nicht unbedingt etwas für mich, höchstens mit sehr guten Freunden.
Meinen Eltern wünsche ich: Das sie immer Arbeit haben und sie viele ihrer Freunde behalten. Das sie mir viel verzeihen und sie immer nett sind.
Beruf
Mein Vater hat Jura studiert, hat es dann aber abgebrochen wegen der Wende. Aber mein Opa ist Rechtsanwalt. Wenn ich bei ihm zu Besuch bin, unterhalte ich mich viel mit ihm. Ich möchte auch Jura studieren. Am liebsten würde ich dann Staatsanwalt werden oder Richter; Verteidiger eher nicht, denn ich finde, dass die Leute, die richtig was verbrochen haben, auch bestraft werden müssen.
Angst
An den 11. September kann ich mich noch gut erinnern. Mir war damals ganz komisch, weil es eigentlich überall passieren kann, die Terroristen nehmen da keine Rücksicht. Und dann hab ich mir die armen Menschen vorgestellt, die in den Hochhäusern drin waren und nicht mehr heraus kamen. Das waren erschreckende Bilder. Angst hätte ich, wenn meine Eltern plötzlich nicht mehr da wären. Aber darüber will ich nicht nachdenken.
Schule
Ich bin gern in unserer Klasse, auch wenn wir manchmal ein bisschen laut sind, das kann man nicht vermeiden. Die Klasse ist sehr nett, genau wie unsere Lehrerin, mit der haben wir das große Los gezogen. Gewalt hatten wir noch nicht in unserer Klasse. Bevor es richtig Ärger gibt, würden wir uns auch einmischen, damit sich keiner prügelt. Und wenn es sehr schwierig wird, haben wir ja unsere Mediatoren, die müssen sich dann um Streitigkeiten kümmern. Aber wir haben sie noch nie gebraucht.
Teilen auf