Denunziation - Verraten und verraten werden

Zur Geschichte der Denunziation

Vortrag mit Diskussion

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Denunziation
© Rainer Meißle

Politische Denunziation ist in Deutschland keine unbekannte Größe. In der NS-Zeit wurde von „Volksgenossen“ erwartet, dass sie jede Nonkonformität melden. Dies geschah massenhaft und freiwillig, kein Gesetz, schrieb dies vor.

Nach 1945 konnte in der BRD Denunziationen der Nazi-Zeit als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ strafrechtlich verfolgt werden. Allerdings fanden nur wenige Prozesse statt. Konsequenter ging man in der SBZ/DDR gegen ehemalige Denunzianten vor, baute aber gleichzeitig ein perfides System von Kontrolle und Verrat auf. Erich Mielke 1948: „Denunziation ist ein Zeichen antifaschistischer Wachsamkeit“. Heute ruft die rechtspopulistische AfD Schüler dazu auf, ihnen per Internetportal die Lehrer zu melden, welche im Unterricht die AfD nicht gleichwertig mit anderen Parteien behandeln.

Chaja Böbel ist Soziologin und Literaturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Geschichte der Arbeiterbewegung, jüdische und osteuropäische Geschichte. Sie ist als Bildungsreferentin bei der IG Metall in Berlin tätig.

Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.

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