Wir sind alle noch fassungslos. Wir sind noch gelähmt von Trauer und Entsetzen. Und es erreichen uns erste, sehr unterschiedliche Reaktionen von Menschen im Land. Die einen zweifeln an unserer Arbeit, die anderen sagen: „Jetzt erst recht!“
"Seht Ihr, Eure Arbeit konnte den Mord an zwei Menschen, konnte einen rechtsextremistischen Killer nicht stoppen. All eure Bemühungen sind umsonst! Die Deutschen sind unbelehrbar. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland."
"Mein Postulat: Mehr politische Weiterbildung auf allen Ebenen tut dringend Not. Und dafür können wir die Landeszentralen und die Bundeszentrale für politische Bildung nicht hoch genug schätzen und alle die Autoren, die sich immer wieder mit Herzblut an politischen Themen abarbeiten."
Auch wir sind zerrissen, auch wir sind entsetzt, auch wir hadern. Wir wissen, dass unsere Arbeit der des Sisyphos gleicht. Jeden Morgen wird der Stein nach oben gerollt, der abends wieder unten liegt.
Das heißt, wir brauchen Eure Hilfe, wir brauchen das Engagement eines jeden von Ihnen, eines jeden von Euch. Wir können eine weltoffene, würdevolle Gesellschaft nicht liefern wie eine Pizza. Wir brauchen Euch dazu. Wir brauchen alle Bürgerinnen und Bürger, denen eine demokratische, weltoffene und friedliche Gesellschaft wichtig ist. Wir alle sind gefragt, dieser Killerideologie des Antisemitismus, dem Hass, der Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten.
Lasst uns zusammenstehen!
Dr. Martina Weyrauch ist Leiterin der Landeszentrale, sie ist Großmutter einer aufgeweckten Enkelin, engagiert sich in ihrer Kirchengemeinde und unterstützt Flüchtlingsinitiativen. Sie fühlt sich geehrt, wenn Bürgerinnen und Bürger anrufen und sie um ihren Rat fragen.
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