
Leipzig steht wie keine andere Stadt in Deutschland für die friedliche Revolution 1989. Die Euphorie der gelungenen Revolution wich nach dem Beitritt zur Bundesrepublik schnell der Ernüchterung. Die Verletzungen, die mit der Adaption an das neue System einhergingen, ebenso wie der persönliche Lebenserfahrungen entwertende westdeutsche Blick auf die DDR werden heute noch als Grund für die politische Unzufriedenheit weiter Teile der Bevölkerung in den fünf östlichen Bundesländern gesehen. Hoffnung, dass ein Zusammenwachsen möglich ist, macht die Entwicklung in Leipzig. Denn Leipzig hat sich in den letzten zehn Jahren zur Boom-Town im Osten entwickelt. In den Freiräumen, die die schrumpfende Stadt eröffnete, fanden sich viele Kreative und schufen nicht nur bei Hipstern beliebte Räume, in denen Ost oder West kaum mehr eine Rolle spielt. Auch unsere Unterkunft – das Art-Hostel und Garten Eden – ist ein solcher Ort.
Gemeinsam werden wir uns von dort auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt begeben, die Spuren lesen und mit Akteur*innen sprechen, die die Transformation vor Ort erlebten und mitgestalteten. So entwickeln wir einen differenzierten Blick auf die gesellschaftlichen Prozesse der letzten 30 Jahre, der Verständnis für die Akteure aus Ost und West ermöglicht.
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