Zwischen 1992 und 2015 zogen 527.000 Brandenburgerinnen und Brandenburgern in die alten Bundesländer. Immer mehr kehren nun zurück. Sie beziehen leerstehende Wohnungen, nutzen die familiären Netzwerk, etwa bei der Kinderbetreuung, und beleben ihre Heimatorte mit Ideen, Engagement und Investitionen. Rückkehrerinnen wie Stephanie Auras-Lehmann merkten, welche Hürden der Rückkehr entgegenstanden und gründeten die ersten Initiativen. Ihre Rückkehr nach Finsterwalde verarbeitete sie im Roman „Heeme“.
2017 schlossen sich die Initiativen zum Netzwerk „Ankommen in Brandenburg“ zusammen, das von der Landesregierung gefördert wird. Die Initiativen helfen bei der Suche nach Arbeit, aber auch nach Wohnraum, einem Kitaplatz oder dem Sportverein. Einige bieten einen Coworking-Space an, also ein Büro, in dem man einen Arbeitsplatz mieten kann. Und sie beraten Menschen, die gerne ein Unternehmen gründen möchten. Angesprochen werden nicht nur Rückkehrer, sondern auch Interessierte, die nicht aus Brandenburg stammen.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird jeder vierte Unternehmer bzw. jede vierte Unternehmerin in Brandenburg in den Ruhestand gehen. Für sie werden Nachfolger/ -innen gesucht. So setzen die Initiativen sowohl dem demographischen Wandel als auch dem Fachkräftemangel in den ländlichen Regionen etwas entgegen.
Mit einer Partnerorganisation aus dem sauerländischen Meschede versucht die Rückkehrer-Intiative Comeback Elbe-Elster nun herauszufinden, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ländliche Regionen in Ost-und Westdeutschland haben.
BLPB, September 2020
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