Der Begriff der „polnischen Wirtschaft“ gehört zu den ältesten Stereotypen des deutschen Polen-Bildes. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts diente es in Deutschland als Propaganda-Instrument zum Beweis seiner Überlegenheit gegenüber dem polnischen Nachbarn, dem allgemein Misswirtschaft und Unordnung unterstellt wurde.
Dem steht heute eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung Polens seit seinem EU-Beitritt 2004 gegenüber. Unser Nachbar verzeichnet, trotz der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, ein Dauerwachstum von bis zu 7,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), welches sich in diesem Zeitraum verdoppelt hat. Die Arbeitslosigkeit fiel von mehr als 20 auf rund acht Prozent. Polen wird heute als Wirtschaftstiger Europas betrachtet. Dieser Trend hat vielfältige Ursachen, darunter die finanzielle Unterstützung durch die EU sowie ein solides wirtschaftspolitisches Programm.
Zwischen Polen und Deutschland haben sich so enge wirtschaftliche Beziehungen wie nie zuvor entwickelt. Polen nimmt als größter Binnenmarkt der neuen EU-Beitrittsländer und nach Frankreich zweitgrößter Nachbar Deutschlands, eine Schlüsselposition sowohl in der Außenpolitik, als auch in der Außenwirtschaft Deutschlands ein. Insbesondere kommt dem Land eine Art Brückenfunktion nach Mittel- und Osteuropa zu. Insbesondere seit dem EU-Beitritt Polens hat sich der Handel zwischen Deutschland und Polen rasant entwickelt. Deutschland ist für Polen der mit Abstand wichtigste Außenhandelspartner.
Wo liegen die Ursachen dieser wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte die sich in den letzten 10 Jahren in Polen entwickelt hat? Wo liegen die Herausforderungen und Chancen der künftigen Kooperation angesichts der starken wirtschaftlichen Verflechtung unserer Länder und welche Auswirkungen haben die wirtschaftspolitischen Prioritäten der neuen polnischen Regierung?
Sie sind herzlich eingeladen. Wir würden uns freuen, wenn Sie auf die Veranstaltung hinweisen würden.
Auf einen Blick
„Polnische Wirtschaft“ und „German Mittelstand“ - Antworten auf die Krise
Datum: 15. Juni 2016, 18 Uhr, Landeszentrale
Referentinnen
- Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, Direktorin des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien (ZIP) an der Europa-Universität Viadrina
- Angelika Menze, Deutsch-Polnisches Büro, Deutsch-Polnischer Wirtschaftskreis in Poznań
Ansprechpartnerin: Dr. Martina Weyrauch
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